Ausersehen dafür werden jährlich Arten, deren Bestand infolge schädigender Einflüsse auf die Gewässer oder aus anderen Gründen stark beeinträchtigt oder gar vom Aussterben bedroht ist. Die Nase (lateinisch: Chondrostoma nasus, Linné) zählt dazu.
In vielen Flüssen gilt die Nase als "vom Aussterben bedroht", in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg als "gefährdet" und für das Gebiet der neuen Bundesländer sogar als "ausgestorben".
Eine der Ursachen für den Rückgang dieser einstigen "Massenfischart" ist vor allem die Verbauung unserer Fließgewässer. Diese Hindernisse in den Flüssen führen dazu, dass der Bestand der Nase zurückgeht.
Durch den Einbau von Wehren wurden häufig auch Nebengewässer abgetrennt, in denen sich vorher wertvolle Nasenlaichplätze befanden.
In vielen Gewässern führten Querverbauungen (Bau von Wehren) zum Verlust von Brutenentwicklungsplätzen. Unter den Uferbefestigungen hatten die Nasen besonders zu leiden.
Ein weiterer Gefährdungsfaktor ist die anthropogene Gewässerverschmutzung, unter der die Nase besonders leidet. So werden bei Befischungen immer wieder Tiere mit verkrümmtem Rückgrat gefangen. Häufig kommen Fische mit Geschwüren oder Erblindungen, ausgelöst durch Krankheiten und Parasiten in den Gewässern vor.
Die Nase, so genannt wegen ihres extrem unterständigen Maules, dass es wie eine "Nase" aussehen lässt, lebt - oder besser - lebte als geselliger Schwarmfisch in den schnellfließenden Gewässern Mittel- und Osteuropas von der Barben - bis zur unteren Forellenregion.
Seit jeher war die Nase in z.B. bayerischen Gewässern ein typischer Begleitfisch der Äsche.
Sie bildete in manchen Flüssen bis in die fünfziger Jahre noch Massenbestände, die dem Beobachter während der Laichzeit im Frühjahr ein einzigartiges Naturschauspiel boten.
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