Auffallend und ungewöhnlich ist seine schlendernde, schaukelnde Fortbewegungsart - der Passgang. Je ein Hinter- und Vorderlauf werden einseitig, fast gleichzeitig aufgesetzt. Das wirkt langsam und lässig, ist aber raumgreifend, energiesparend und zielstrebig. Die langen, schwarzfelligen Beine des Mähnenwolfs sind eine Anpassung an das hohe Steppengras. So kann er von oben gut ins Gras sehen. Wenn er seine Beute entdeckt, folgt ein überfallartiger Vorwärtssprung. Kopf und Vorderläufe tauchen zugleich ein und packen zu. Einige Schnapp- und Kaubewegungen und die Beute ist verschlungen.
Mähnenwölfe leben und jagen nachts einzeln in großen gebieten. Anders wie viele Wildhunde leben sie nicht in Rudeln, sondern paarweise. Zu engen Kontakten zwischen Wolf und Wölfin kommt es vor allem in der Paarungszeit und während der Jungenaufzucht. Beide Elternteile sorgen für ihren Nachwuchs. Wenn die Welpen selbstständig sind, geht das Paar auch wieder getrennte Wege im gemeinsamen Revier. Sie bleiben aber durch lautes Bellen in „Rufweite" und halten so Kontakt miteinander.
Mähnenwölfe werden im Zoo seit 1967 gezüchtet. In Dortmund gelingt das mit besonderem Erfolg. Hier wurde erstmals die „Elternfamilie" praktiziert und beobachtet. Die fürsorgliche Rolle des Männchens wurde dabei entdeckt und studiert. Das Männchen hilft bei der Aufzucht und versorgt mit Futter, wenn man ihn nicht von der Familie trennt. Experimente in Brasilien zeigten ebenfalls, dass das Männchen ein fürsorgliches Familienmitglied und langjähriger Partner des Weibchens ist.
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