Nach vielen Meldungen über Krankheiten und Seuchen bei Schlachttieren weichen die Menschen immer öfter auch auf Kaninchenfleisch aus. Es werden mehr als 41000 Tonnen Kaninchenfleisch jährlich in Deutschland gegessen. Das entspricht 24 bis 32 Millionen Schlachttieren – zahlenmäßig mehr als Rinder und Schweine.
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Mastkaninchen: Leben hinter und auf GitternImmer häufiger werden Batteriekäfige mit mehreren Etagen eingesetzt. Vier bis sechs Mastkaninchen vegetieren in einem Drahtkäfig dahin. In der beengten Haltung auf Drahtböden sind die bewegungsfreudigen Tiere nahezu zur Bewegungsunfähigkeit verdammt. Hoppeln, Sprünge, "Männchenmachen" sind nicht möglich. Die Folge sind schmerzhafte Wirbelsäulenverkrümmungen, Gelenkprobleme sowie Pfotenverletzungen und Ballengeschwüre. Die Vermehrungsmöglichkeiten der Kaninchen sofort nach der Geburt erneut gedeckt, so dass sie alle 4 bis 6 Wochen Junge "produzieren". Dies belastet die Tiere enorm. Die Folge ist eine hohe Todesrate. Um das Mastgewicht schneller zu erreichen, erhalten die Kaninchen vorwiegend nährstoffreiches Trockenfutter, das gepresst ist. Dies führt zu massiven Verdauungsstörungen und Magen-Darm-Erkrankungen, den häufigsten Todesursachen bei Kaninchen. Die Kaninchen leiden in den Käfigen an Platzmangel und fehlenden Beschäftigungsmöglichkeiten. Dadurch entstehen starke Verhaltensstörungen: Aggressive Auseinandersetzungen, Gitternagen, Schwanzbeißen, endloses Kreisen um die eigene Körperachse, plötzliche Aktivitätsschübe und Unruhe sind die sichtbaren Folgen der tierquälerischen Haltung.
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Artgerechte Kaninchenhaltung - aber wie?Kaninchen sind sozial lebende Tiere, die in selbstgebauten Höhlen in Familiengruppen von 2 bis 5 Zibben (Weibchen) und einem Bock leben. Gemeinsames Ruhen, soziale Körperpflege, Springen, Laufen und häufige Nahrungsaufnahme bestimmen den Tagesrhythmus. Kaninchen nehmen unter natürlichen Bedingungen in 60 bis 90 Mahlzeiten pro Tag (z.B. Heu, Gras, Stroh) zu sich. Sie bräuchten also: Zur Zeit werden solche Haltungssysteme für Kaninchen bereits teilweise in der Schweiz eingesetzt. In Deutschland gibt es vergleichbare Haltungssysteme in größerem Umfang bisher nicht. Das muss sich ändern. |
Was man tun kann Die konsequenteste Haltung um Tierleid zu verhindern, ist eine vegetarische Lebensweise.
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Quelle: Deutscher Tierschutzbund e.V., www.tierschutzbund.de, 2005 Fotos 1 und 2: Mit freundlicher Gnehmigung von http://www.peta.de Foto 3: www.pixelquelle.de |