Am Aschermittwoch beginnt die 40-tägige Fastenzeit.
Sie dauert bis Karsamstag, umfasst also 46 Kalendertage - die 6 Sonntage sind vom Fasten ausgenommen, da Christen an jedem Sonntag - also auch in der Fastenzeit - die Auferstehung Christi feiern; es bleiben also genau 40 Fastentage.
Im Jahre 1969 erneuerte die römisch-katholische Kirche die Grundordnung des Kirchenjahres.
Die Fastenzeit dauert nun nicht mehr bis Karsamstag, sondern endet bereits mit dem Gründonnerstag, dennoch wird auch am Karfreitag gefastet.
Von Aschermittwoch bis Karsamstag sind es genau 40 Tage, wobei die Sonntage ausgenommen sind, da Christen an jedem Sonntag - auch in der Fastenzeit! - die Auferstehung Christi feiern und Sonntage also keine Fastentage sind. Die Zahl 40 steht für einen umfassenden Zeitraum, der Wende und Neubeginn ermöglicht.
Schon im 2. Jahrhundert bereitete man sich durch zweitägiges Fasten auf Ostersonntag vor. Im 3. Jahrhundert wurde die Fastenzeit auf die Karwoche ausgedehnt. Im 4. Jahrhundert führte das Konzil von Nicäa die 40-tägige Fastenzeit ein.
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Eine erlaubte Alternative ist Fisch, da er nicht blutet. Der Hering als traditionelle Fastenspeisen hat seinen Sinn darin, dass der Körper nach dem oft übermäßigen Genuss im Fasching entschlackt.
Schnaps und Bier dürfen nach alter Sitte am Aschermittwoch nochmals getrunken werden, denn das Bier soll für gutes Gedeihen der Gerste sorgen, der Schnaps die Mücken vertreiben.
Fasten im biblischen Sinn bedeutet aber eigentlich weniger die Einhaltung bestimmter Vorschriften, als die Besinnung auf die Verantwortung, mit den Gaben Gottes und seiner Schöpfung verantwortungsvoll umzugehen und diese maßvoll zu gebrauchen.
Fasten bezieht sich so gesehen nicht nur auf bestimmte Lebensbereiche wie das Essen oder gilt nur eine bestimmte Zeitspanne.
Bewusste Fastenzeiten können aber Hilfe zu einem verantwortlicheren Leben sein. In diesem Sinne ist die evangelische Aktion "Sieben Wochen ohne" seit inzwischen mehr als 10 Jahren sehr erfolgreich mit ihrem Aufruf zu einem selbstgewählten Verzicht in der Passionszeit.
Der Aschermittwoch erhielt seinen Namen, weil an ihm Asche der Palmen vom Palmsonntag des vergangenen Jahres geweiht und den Gläubigen vom Priester auf Stirn oder Scheitel gestreut wird.
Dabei erinnert der Liturg an die Vergänglichkeit des Menschen: "Gedenke, o Mensch, du bist Staub, und zum Staube kehrst du zurück." (vgl. Psalm 90, 3).
Papst Urban II. führte diesen Brauch im 11. Jahrhundert ein, im 12. Jahrhundert wurde festgelegt, dass die Bußasche von Palm- und Ölzweigen des Vorjahres gewonnen werden muss.
Asche ist Symbol der Vergänglichkeit, der Buße und Reue. Schon die Menschen im alten Testament "hüllten sich in Sack und Asche", um ihrer Bußgesinnung Ausdruck zu verleihen.
Asche wurde früher als Putzmittel verwendet und ist so auch Symbol für die Reinigung der Seele.
Am Aschermittwoch wurde nach alter Überlieferung der Teufel, der ja zunächst ein normaler Engel gewesen sein, wegen Verstößen gegen die göttliche Ordnung aus dem Himmel geworfen.
Am mittleren Sonntag der Fastenzeit, dem Sonntag "Laetare", "Freut euch", ist die Hälfte der Fastenzeit vorüber. Die erste Hälfte war von Besinnung und Trauer geprägt, ab Laetare soll der Christ nun froh dem Palmsonntag entgegen sehen, der für den Einzug Jesu in Jerusalem, dessen Opfertod am Kreuz und so für die Erlösung des Menschengeschlechts steht.
Bis ins 19. Jahrhundert trat der Papst am Laetare-Sonntag in Rom mit einer goldenen Rose als Sinnbild Christi vor die Gläubigen.
Am 5. Fastensonntag, dem Sonntag "Judika" zwei Wochen vor Ostern, werden nach alter Tradition in katholischen Kirchen alle Gegenstände, die etwas österliches darstellen, mit "Hungertüchern" verhüllt. Im Mittelalter verhüllte man oft den ganzen Chorraum der Kirche mit großen "Hungertüchern", die meist mit Symbolen der Passionszeit bemalt waren.
In der evangelischen Kirche ist "Judika" der traditionelle Termin der Konfirmation.
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