Bevor die Bergleute nach unter Tage einfahren, begeben sie sich in die Kaue, um sich umzuziehen. Das Wort „Kaue“ stammt aus dem Mittelalter und meint ursprünglich ein kleines Gebäude, das damalige Waschhaus. Heute bezeichnet dieses Wort die Umkleidekabinen mit den Duschen für die Bergleute. Zuerst gehen die Berglaute in die Weißkaue, wo sie ihre Straßenkleidung ablegen. Die Kleidungsstücke hängt der Bergmann an einen Haken, der unter die Decke der Kaue gezogen wird. So ist ihre Kleidung durchgelüftet und auch diebstahlsicher untergebracht. Anschließend gehen die Bergleute nackt hinüber in die Schwarzkaue, wo ihr Grubenzeug hängt. Nach der Schicht ist es dann genau umgekehrt: Zuerst begeben sie sich in die Schwarzkaue, wo sie ihr Grubenzeug zum Trocknen unter die Decke hängen. Nach dem Duschen in der Waschkaue ziehen sie ihre Straßenkleidung in der Weißkaue wieder an. Der Betrieb lässt die Arbeitskleidung der Bergleute regelmäßig waschen. Auch für Besucher, die an einer Grubenfahrt teilnehmen wollen, hält der Kauenwärter die passende Kleidung für unter Tage bereit: Unterzeug, Arbeitshemd, Socken, den Grubenanzug, Sicherheitsschuhe – und dann die Schienbein-Schützer aus hartem Plastik. Zur Kleidung gehören auch ein Halstuch, ein Ledergürtel und der Grubenhelm, einstellbar für jede Kopfgröße, Arbeitshandschuhe, Gehörschutz, Sicherheitsbrille, Staubmaske und erforderlichenfalls Knieschoner. Von der Kaue aus geht der Bergmann in die Lampenstube. |
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Quelle: Steinkohlenbergbau in Deutschland; Herausgeber: Gesamtverband des deutschen Steinkohlenbergbaus Unsere Steinkohle – Woher sie kommt – Was sie bedeutet; Herausgeber: Gesamtverband des deutschen Steinkohlenbergbaus Die beiden oben genannten Broschüren zum Thema „Steinkohlenbergbau“ sind erhältlich beim Gesamtverband des deutschen Steinkohlenbergbaus Rellinghauser Str. 1 45128 Essen www.gvst.de |