Für jede weitere Verwendung der Kohle ist die höchstmögliche Reinheit wichtig. So, wie die Steinkohle aus dem Bergwerk kommt, kann sie bei uns nicht verwendet werden. Zuerst wird sie in der Kohlenwäsche „gewaschen“, das heißt: Sie wird von den nicht brauchbaren Bestandteilen gereinigt. Nur etwa die Hälfte der Rohkohlenförderung ist verwertbare Kohle. Das hat seinen Grund in der Mechanisierung des Abbaus. In den Kohleflözen sind Einlagerungen von Sandstein oder Tonschiefer. Der Kohlenhobel schält und die Schrämwalze schneidet Kohle und Gestein aus dem Flöz. Unsortiert gelangt es weiter über Panzerförderer, Förderband und Zug bis zum Schacht. Der Bergeanteil war früher niedriger, als der Bergmann noch vorwiegend mit dem Abbauhammer arbeitete und Bergebrocken sofort aussortieren konnte. Dafür ist heute die Abbauleistung wesentlich höher. Jeder Bergmann fördert heute unter Tage durchschnittlich über 6 Tonnen reine Kohle pro Schicht. |
Um ein reines und verkaufsfähiges Produkt zu erhalten, wird die Rohkohle gesiebt und von den Bergen (Gestein) befreit. Die Abtrennung der Berge geschieht aufgrund ihres höheren spezifischen Gewichts: Ein Gesteinskorn ist schwerer als ein vergleichbar großes Korn aus Kohle. Nach der Vorsiebung durchläuft die Rohkohle verschiedene Becken mit Schwereflüssigkeit oder Wasser. Die leichten Kohlestücke schwimmen dabei nach oben und werden abgeschöpft. Berge sinken zu Boden. Die Feinkohle wird nach gründlicher Reinigung vorwiegend an Kokereien und Kraftwerke geliefert. Diese Sortierungs- und Reinigungsprozesse werden als Aufbereitung bezeichnet. Die Aufbereitungsanlage einer modernen Großzeche verarbeitet vollautomatisch pro Tag bis zu 30 000 Tonnen Rohkohle. Dieser Vorgang braucht von nur wenigen Technikern an Steuerwarten überwacht werden.
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Damit möglichst viel Fördergut verwertet wird, finden auch die Berge vielfältige Verwendung. Man benutzt sie im Erd- und Straßenbau und auch im Wasser- und Deponiebau. Der Rest wird auf Bergehalden abgelagert. Diese Halden werden als Landschaftsbauwerke gestaltet. Sie werden begrünt und passen sich so gut in die Landschaft ein. Für die Freizeitgestaltung der Bürger im Ruhrrevier haben die Berghalden große Bedeutung. |
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Quelle: Steinkohlenbergbau in Deutschland; Herausgeber: Gesamtverband des deutschen Steinkohlenbergbaus Unsere Steinkohle – Woher sie kommt – Was sie bedeutet; Herausgeber: Gesamtverband des deutschen Steinkohlenbergbaus Die beiden oben genannten Broschüren zum Thema „Steinkohlenbergbau“ sind erhältlich beim Gesamtverband des deutschen Steinkohlenbergbaus Rellinghauser Str. 1 45128 Essen www.gvst.de |