Der Damhirsch (lat.: Cervus dama) ist ein mittelgroßer Hirsch, den man sofort an seinem schaufelartigen Geweih und dem gefleckten Sommerfell erkennen kann. Im Sommer hat nicht nur das Kitz ein geflecktes Fell, sondern auch die erwachsenen Männchen und Weibchen. Der Damhirsch ist heute vor allem in Mittel- und Südeuropa sowie in Vorderasien verbreitet. In Mitteleuropa war der Damhirsch vor der letzten Eiszeit heimisch, wurde dann aber in südlichere Länder verdrängt und kam schließlich nur noch in Kleinasien vor. Die Römer jedoch bürgerten den Damhirsch in allen Ländern des Mittelmeers wieder ein und brachten ihn später auch ins heutige Deutschland. Heutzutage ist der Damhirsch ein bekanntes Tier in Parks und Wildgärten und kommt auch wieder an vielen Plätzen in freier Wildbahn vor. Hier bevorzugt er Laub- und Mischwälder mit Unterholz bis in die Mittelgebirge. |
Der Damhirsch ist kleiner und leichter als ein Rothirsch, aber wesentlich größer als ein Reh. Er kann eine maximale Länge von 200 cm erreichen und hat eine Schulterhöhe von 100 cm. Das Gewicht der Männchen reicht von etwa 65 bis 110 kg und das der Weibchen von 45 bis70 kg. Während das Sommerfell auf dem Rücken und an den Flanken rotbraun ist und weiße Flecken aufweist, ist das Winterfell dunkler und weniger stark gefleckt. Der Damhirsch hat im Gegensatz zum Rothirsch und zum Reh einen 15 bis 20 cm langen dunklen Schwanz über einem weißen, schwarz gerahmten Spiegel. Sein kurzer Kopf sitzt auf einem langen Hals mit einem deutlich erkennbaren Kehlkopf.
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Die Damhirsche sind in ihrer Ernährung anspruchsloser und genügsamer als Rothirsche. Sie sind Wiederkäuer und somit reine Pflanzenfresser. Die Tiere ernähren sich von Gras, Kräutern, Baumfrüchten, Wurzeln und Laub. Sie verbeißen aber auch die Rinde von Bäumen, richten dort allerdings nicht so große Schälschäden an wie die Rothirsche. Die Damhirsche können in freier Wildbahn so gut überleben, weil sie sehr gut riechen und hören können und viel besser sehen als zum Beispiel die Rothirsche. Viele Hirscharten können stillstehende Menschen nicht erkennen, Damhirsche sind dazu sehr wohl in der Lage. In freier Wildbahn sind die Damhirsche sehr scheu und misstrauisch und man kann sich ihnen kaum unbemerkt nähern. Das Damwild lebt in großen Rudeln, die aus den weiblichen Tieren und deren Jungen bestehen. Die Männchen leben in kleineren Rudeln zusammen. Etwa Mitte Oktober beginnt die Brunftzeit. Nun suchen die Hirsche die Weibchen auf und kämpfen untereinander um deren Gunst. Dabei krachen häufig die Schaufelgeweihe der Hirschböcke gegeneinander. Nach einer Tragzeit von etwa 32 Wochen setzen sich die weiblichen Tiere Mitte Juni bis Ende Juli von ihrem Rudel ab und bringen ihre Jungen zur Welt. Die jungen Kitze liegen zwei Wochen lang versteckt in dichtem Gebüsch. Anschließend folgen die jungen Damhirsche ihren Müttern. Die Säugezeit beträgt etwa vier Monate. Mit etwa 2 Jahren werden die Jungtiere geschlechtsreif. Damhirsche können ein Lebensalter von bis zu 25 Jahren erreichen. Der Hauptfeind der Damhirsche war früher der Wolf, der inzwischen aber in ihrem Verbreitungsgebiet so gut wie gar nicht mehr vorkommt. Die neugeborenen Tiere fallen gelegentlich Wildschweinen oder Füchsen zum Opfer.
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