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Lokomotiven

1. Geschichtliches 

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1705 wurde in England die erste verwendungsfähige Dampfmaschine (von Thomas Newcomen) entwickelt. Es dauerte über 100 Jahre, bis es 1804 (dem Engländer Richard Trevithick) gelang, eine dampfgetriebene Zugmaschine zu bauen.
Der Begriff „Lokomotive“ entstand aus den lateinischen Wörtern „locus“ (Ort) und „movere“ (bewegen). 1829 fand in Rainhill (England) ein Wettrennen mehrerer Lokomotiven statt. Gewinner war die von George Stephenson entwickelte „Rocket“ [Bild 1].
1835 fuhr die erste Eisenbahn in Deutschland von Nürnberg nach Fürth (mit der von Stephenson konstruierten Lokomotive „Adler“) [Bild 2].
Die erste streckentaugliche deutsche Lokomotive hieß „Saxonia“ und fuhr 1839 auf der Strecke von Dresden nach Leipzig [Bild3].

Nach der Dampfmaschine wurden auch andere Antriebsmaschinen in Lokomotiven angewandt. Der Elektromotor wurde 1879 erstmals zum Antrieb einer Elektrolok genutzt (Werner von Siemens) [Bild 4]. Den ersten Versuch, einen Verbrennungsmotor zum Antrieb einer Lokomotive zu verwenden, unternahm der Erfinder des Dieselmotors (Rudolf Diesel) 1908.

2. Lokomotivarten 

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Lokomotiven werden nach den verwendeten Antrieben (Motoren) unterschieden - also in Dampf-, Diesel- und Elektrolokomotiven. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, die Kraft des Antriebs auf die Räder der Lok zu übertragen. Bei den Dampflokomotiven geschah dies hauptsächlich über Kurbelgetriebe [Bild 5]. Dieses Prinzip wurde anfangs auch bei den Elektro- und Diesellokomotiven übernommen. Erst später entstanden Lokomotiven, bei denen die Antriebskraft über Zahnrad- oder Flüssigkeitsgetriebe auf die Räder übertragen wurde.

Auf besonders steilen Strecken werden Lokomotiven eingesetzt, bei denen nicht nur die Räder auf der Schiene, sondern extra Zahnräder in einer Zahnstange den Vortrieb erzeugen [Bild 6].

 

3. Triebwagen, Triebzüge und Spezialfahrzeuge 

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Weil es sich nicht lohnt, einen einzelnen Personenwaggon durch eine Lokomotive ziehen zu lassen, wurden Triebwagen entwickelt. Ein Triebwagen ist ein Personenwaggon mit eigenem Antrieb [Bild 7].
Bei besonders schnell fahrenden Zügen muss der Luftwiderstand gering sein. Das geht nur, wenn die Zugspitze und auch die Waggons windschlüpfrig gestaltet sind. So kam es zur Entwicklung von Triebzügen. Bei diesen sind die Waggons fest miteinander verbunden. Der erste und der letzte Waggon (man kann den Zug zur Fahrt in Gegenrichtung nicht umdrehen) hat meist eine spitz zulaufende Form. Der Antrieb ist in den beiden Zugenden, oder aber in allen Waggons untergebracht [Bild 8].

Für die Instandhaltung der Bahnanlagen gibt es Spezialfahrzeuge mit eigenem Antrieb. Solche sind zum Beispiel Stopfmaschinen oder Fahrzeuge zur Instandhaltung der elektrischen Oberleitung. [Bild 9].

4. Geschichte erleben und bewahren 

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Viele alte Lokomotivtypen gibt es nur noch als Bild, als Modell oder sie stehen funktionsuntüchtig im Museum. Das ist aber alles nichts im Vergleich zu einer Dampflok, die man schnaufend und dampfend im Fahrbetrieb erleben kann. Die schnellste noch betriebsfähige Dampflok der Welt ist die 18201 [Bild 11]. In Deutschland gibt es nur wenige Strecken (überwiegend in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen), wo Dampfzüge noch regelmäßig fahren [Bilder 10 und 12]. In Meiningen (Land Thüringen) befindet sich die weltweit bekannteste Fabrik für die Reparatur von Dampfloks [Bild 13].

 

Quelle:
Text: R. Schmidt
Bilder: (1) Historische Eisenbahn Frankfurt e. V. (2) (3) (4) (5) (10) (11) (12) (13) Autor; (6) BTU Cottbus, Prof. Thiel; (7) Stadler Rail AG; (8) www.ice-fanpage.de; (9)Plasser&Theurer
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