Kategorie:  Alle    Tiere     Vögel     - Blässhuhn - Ein Fototagebuch (Nestbau und Aufzucht der Jungen)   

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Das Blässhuhn, das auch als Blesshuhn, Rohrhuhn oder Blessralle bezeichnet wird, zählt zur Familie der Rallenvögel und gehört zur Gattung der Blässhühner.

Blässhühner haben ein sehr weites Verbreitungsgebiet.

Sie kommen von Mitteleuropa, Osteuropa und Nordafrika bis nach Sibirien und Australien vor.

Sie leben an langsam fließenden oder stehenden Gewässern wie Altarmen von Flüssen, in Teichen, Tümpeln und auf Seen aller Art.

Bevorzugt halten sie sich in Gebieten auf, die sich durch vielfältigen Pflanzenbewuchs, schlammigen Untergrund und dichten Uferbewuchs auszeichnen. Dort schwimmen sie ziemlich langsam und ruhig umher.

Bisweilen kommen sie auch zum Ausruhen und Grasen an Land. Doch weil sie ziemlich scheu sind, verschwinden sie schon bei der geringsten Störung.

Am Tage kann man die Blässhühner gut auf dem Wasser beobachten. In der Nacht suchen sie geschützte Ruheplätze zum Schlafen auf.

Blässhühner sind keine besonders geschickten Flieger. Sie starten ihren Flug immer gegen den Wind und müssen ziemlich lange auf der Wasseroberfläche Anlauf nehmen, bis sie sich in die Luft erheben können.

Meistens lassen sie sich auch schon nach einer recht kurzen Flugstrecke wieder auf dem Wasser nieder.

Bei Störungen sieht man sie oft ängstlich flügelschlagend über das Wasser laufen, wo sie sich nach einer Weile aber wieder niederlassen.

Blässhühner sind gesellige Vögel, doch sie streiten häufig mit ihren Artgenossen und anderen Vögeln, die ihnen oder ihrem Nest zu nahe kommen.

Der größte Teil der Blässhühner bleibt im Winter bei uns. Besonders in der kalten Jahreszeit sind sie daher in großer Zahl zu beobachten. Sie halten sich auf eisfreien Wasserflächen auf, wo sie ausreichend Nahrung finden. Einige Blässhühner fliegen aber auch ein Stück Richtung Süden, um dort zu überwintern.

Blässhühner sind etwas kleiner als die Stockenten. Sie haben ein schieferschwarzes Gefieder mit einem leuchtend weißen Stirnschild.

Dieser Blässe an der Stirnseite verdanken sie auch ihren Namen. Der ebenfalls weißliche Schnabel kann eine Länge von 3 cm erreichen.

Blässhühner erreichen eine Körperlänge von 36-38 cm, eine Flügelspannweite von 70-80 cm und ein Gewicht von 600-1200 g. Die männlichen Tiere kann man an dem größeren Hornschild erkennen.

An ihren kräftigen grünen Beinen haben die Blässhühner Schwimmlappen an den Zehen, sie verfügen nicht über durchgehende Schwimmhäute. Mit ihren sehr langen blattartig verbreiterten Zehen, können sie sehr gut über Wasserpflanzen laufen. Auch sind die Blässhühner ausgezeichnete Schwimmer und Taucher.

Einen Tauchvorgang beginnen sie jeweils durch einen charakteristischen Kopfsprung im Wasser selbst.

Typisch für Blässhühner ist das ständige Kopfnicken beim Schwimmen.

Ihre Nahrung ist überwiegend pflanzlicher Art. Sie fressen Sprosse, Früchte und Wurzeln von Wasserpflanzen und ufernahen Landpflanzen.

Aber auch Insekten, Schnecken, Muscheln und allerlei andere kleine Wassertierchen stehen auf ihrem Speiseplan.

Die Nahrung picken sie meistens von der Wasseroberfläche auf, tauchen aber auch auf den Grund, um etwas Fressbares zu finden.

In der Nähe menschlicher Siedlungen wie Stadtweihern oder Teichen werden sie oftmals auch recht zutraulich und lassen sich von den Menschen füttern, was aber nicht erforderlich ist, da Blässhühner immer genug Nahrung finden.

Die Blässhühner erreichen die Geschlechtsreife mit etwa zehn bis zwölf Monaten.

Die erste Brut findet aber meistens erst gegen Ende des zweiten Lebensjahres statt.

Die Brutzeit liegt bei uns von Mitte April bis in den Sommer hinein.

Im März beginnen die Paare, ihr Reviere zu besetzen, die sie dann auch vehement verteidigen.

Es kommt zu richtigen Kämpfen, die nicht nur zwischen den Männchen, sondern auch zwischen den Weibchen stattfinden.

Ein Blässhuhnpaar baut gemeinsam ein Nest aus Schilfstängeln, Rohrstängeln und Blättern.

Das Nest wird im geschützten Uferbereich oder auch als Schwimmnest im Wasser angelegt. Diese Wassernester ragen etwa 20 cm aus dem Wasser.

In manchen Jahren kann es auch zu zwei Bruten kommen.

Das Weibchen legt 3 bis 12 hellgraue Eier ab, die dann von beiden Elternvögeln über 21 bis 23 Tage bebrütet werden.

Die kleinen Küken schlüpfen nach etwa 22 bis 24 Tagen.

Sie haben ein schwärzliches Dunenkleid, einen rötlich befiederten Kopf und einen roten Schnabel mit weißer Spitze. Der Kopfschild ist noch schwarz bzw. verborgen.

Sie verbringen als Nestflüchter nur einen Tag im Nest, dann folgen sie ihren Eltern bereits auf das Wasser. Zum Aufwärmen, Ausruhen und Schlafen kommen sowohl die Küken als auch die Eltern noch längere Zeit immer wieder zum Nest zurück.

Zu Beginn, wenn die Küken noch sehr klein sind, schwimmen die Eltern mit ihnen gemeinsam umher. Nach einiger Zeit teilen sich dann die Eltern die Küken auf und treffen sich erst am Abend wieder am Nistplatz.

Typisch für die kleinen Küken ist das Betteln um Nahrung. Dabei schlagen sie mit ihren noch nicht fertig ausgebildeten Flügeln in gebückter Haltung und hochgerecktem Kopf und geben oftmals fiepende Laute von sich.

Sie bekommen das Futter von ihren Eltern vorgehalten und betteln auch mit dem Wackeln ihrer bunten Köpfe.

Die Jungen werden von beiden Eltern gefüttert, die oft alle Mühe haben, ihre hungrige Kükenschar satt zu bekommen.

Nach etwa 45 bis 55 Tagen sind die kleinen Blässhühner dann flügge und können sich ihre Nahrung allein suchen. Dennoch aber bleiben sie noch eine Weile bei ihren Eltern.

Zu den natürlichen Feinden gehören Raubvögel wie Falken oder Seeadler.

Doch Blässhühner versuchen sich zu wehren. Gemeinsam bemühen sie sich entschieden, ihre Feinde zu vertreiben, indem sie viel Lärm machen und flügelschlagend das Wasser aufspritzen. Schließlich tauchen sie ab und entkommen so oftmals ihren Feinden.

Blässhühner können ein Alter von bis zu 18 Jahren erreichen.

Da der Bestand in Mitteleuropa in den letzten Jahrzehnten stark gestiegen ist, wird teilweise auch Jagd auf die Blässhühner gemacht.

 

 

Quelle:
Fotos und mp3: Copyright © 2008 GSM Grundschulmaterial Verlagsgesellschaft mbH (MF)
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