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Der Uhu 

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Der Uhu ist weltweit die größte Eulenart und mit seiner Flügelspannweite von etwa 150 cm fast so groß wie ein Steinadler. Die Weibchen sind deutlich größer als die Männchen. Die schwersten Uhuweibchen in Mitteleuropa wogen 3200 g.

Uhus gehören zu den Eulenarten, die ein sehr großes Verbreitungsgebiet bevölkern. Sie kommen sowohl in Nordafrika als auch in Europa und Asien vor. In Europa fehlen sie in der nördlichen Hälfte Frankreichs, auf den britischen Inseln sowie auf Island.

Aufgrund seines plustrigen Körpergefieders wirkt der Uhu ziemlich massig. Besonders der Kopf erscheint sehr groß und rund und hat auffallend lange Federohren. Doch diese auffälligen Ohrbüschel bestehen ausschließlich aus Federn und stehen in keinem Zusammenhang mit dem Gehör des Vogels. Sie stehen normalerweise schräg seitlich oder nach hinten ab.

Das Gehör ist für den Uhu das wichtigste Sinnesorgan. Er kann mit seinen unter dem Gesichtsgefieder versteckten Ohren nicht nur die Richtung, sondern auch die Entfernung der leisesten Geräusche wahrnehmen.

Besonders eindrucksvoll sind auch die großen, orangegelben Augen der Uhus.

Mit ihnen haben sie ein fantastisches Sehvermögen. Durch das besonders große Sehloch im Auge können sie sogar noch den schwächsten Lichtschimmer auffangen und auch bei Mondschein jagen. Doch bei totaler Dunkelheit in der Nacht kann selbst ein Uhu nichts mehr sehen.

Die Augen des Uhus sind wie bei allen Eulen starr nach vorne gerichtet. Dadurch ist das Gesichtsfeld des Uhus, d.h. der Raum, der ohne Kopf- oder Augenbewegung gesehen werden kann, recht klein.

Das aber wird durch den beweglichen Kopf ausgeglichen, den er um 270 Grad drehen kann.

So ist es dem Uhu sogar möglich, über die rechte Schulter zu schauen, wenn er den Kopf nach links dreht.

Auffällig ist ebenfalls der kräftige Hakenschnabel, dessen oberer Schnabel stark nach unten gebogen ist. Die Schneideflächen seines Ober- und Unterschnabels sind sehr scharf.

Der Uhu besitzt auch den für Eulen typischen Gesichtsschleier, der allerdings weniger stark ausgeprägt ist als beispielsweise bei der Waldohreule oder der Schleiereule.

Das Körpergefieder der in Mitteleuropa lebenden Uhus ist ein helles Braun mit dunkler Längs- und Querstreifung. Die gelbbraune Oberseite ist dunkelbraun gefleckt. Der Rücken ist dunkler als der Bauch. Auch die Flügelunterseiten sind heller befiedert. Die verschiedenen Unterarten des Uhus, die sich in dem großen Verbreitungsgebiet herausgebildet haben, unterscheiden sich unter anderen in ihrer Körpergröße sowie in der Grundfärbung des Gefieders.

Der Uhu jagt überwiegend in der Nacht. In der Dämmerung begibt er sich auf Jagd. Um Mitternacht legt er meistens eine Jagdpause ein, um dann bis zur Morgendämmerung weiterzujagen.

Er ist ein sehr geschickter und wendiger Flieger, der einen ruhigen, kraftvollen und völlig geräuscharmen Flug hat. Dadurch kann er sich unbemerkt seiner Beute nähern.

Bei der Jagd auf bodenbewohnende Säugetiere beobachtet er im Gleit- oder Ruderflug dicht über dem Erdboden sein Revier. Wenn er hingegen Jagd auf andere Vögel macht, fliegt er in Wipfelhöhe der Bäume.

Bei der Jagd auf Vögel erreicht er hohe Fluggeschwindigkeiten. Er kann Raben, Dohlen oder Tauben im Flug einholen und ist auch wendig genug, um andere Vögel in dichtem Baumbestand zu verfolgen. Auch der Igel gehört zu den häufigen Beutetieren des Uhus.

Der Uhu ernährt sich in erster Linie von kleinen bis mittelgroßen Säugetieren und Vögeln. Ein Uhu ist so kräftig, dass er Beutetiere im Flug wegtragen kann, die bis zu zwei Drittel seines Körpergewichts wiegen. Zu seinen Beutetieren gehören daher sogar gelegentlich junge Frischlinge, Murmeltiere, junge Füchse oder Rehkitze.

Am Tag ruht sich der Uhu in Felsspalten und auf Baumästen aus. Dort tarnt er sich mit steil aufgerichteten Federohren und zu schmalen Schlitzen verengten Augen, so dass man seine leuchtenden Augen am Tag kaum zu sehen bekommt.

Der Uhu verfügt über viele verschiedene Arten der Rufe. In der Nacht ertönt sein bekanntes „U-hu - U-hu", das oft von einer Art Kichern gefolgt ist.

Seinen Nistplatz errichtet der Uhu in einsamen Wäldern in Felsspalten. Aber auch verlassene Nester von Raubvögeln nutzt er mit Vorliebe. Denn da seine großen Augen nur für die Fernsicht geeignet sind, ist er nicht in der Lage, ein kunstvolles Nest zu bauen.

Das Weibchen legt 2 bis 3 rundliche, weiße Eier, aus denen nach etwa 34 Tagen die jungen Uhuküken schlüpfen. Sie haben ein weißliches Dunenkleid und wiegen durchschnittlich 60 Gramm.

Im Alter von sechs Tagen sind die jungen Uhus erstmals in der Lage, auf ihren Fersen zu hocken und mit 16 Tagen können sie bereits stehen. Die Eltern versorgen ihre Jungen bis zu einem Alter von etwa 5 Monaten.

Während einem ausgewachsenen, gesunden und flugfähigen Uhu nur selten andere Tiere gefährlich werden können, sind dagegen die Junguhus sehr gefährdet. Besonders für Marder und Füchse sind sie eine leichte Beute. Daher erreichen auch nur etwa drei von zehn jungen Uhus das erste Lebensjahr.

Doch wenn ein Uhu diese kritische Phase überlebt hat, kann er ein beachtliches Lebensalter erreichen. Durch Beringungen von Uhus konnte ein maximales Lebensalter von bis zu 27 Jahren bei Uhus, die in freier Wildbahn leben, nachgewiesen werden.

Im Zoo erreichte ein Uhu sogar ein Alter von 63 Jahren.

In Mitteleuropa ist der Uhu aus weiten Teilen verschwunden und war in vielen Gebieten bereits ausgestorben. Doch Wiedereinbürgerungsmaßnahmen in den letzten Jahrzehnten hatten gute Erfolge, so dass Uhus heute in vielen Gebieten wieder vorkommen, in denen sie zuvor fast als ausgestorben galten.

Von Vogelschutzverbänden wurden besonders in den siebziger und achtziger Jahren viele Junguhus in Zuchtvolieren großgezogen und dann wieder in ihren natürlichen Lebensraum freigelassen. So leben inzwischen in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich insgesamt wieder mehrere hundert Uhubrutpaare.

 

Quelle:
Fotos und mp3: Copyright © 2008 GSM Grundschulmaterial Verlagsgesellschaft mbH (Fotos: MF)
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