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Der Grizzlybär
Vorkommen Der Grizzlybär gehört innerhalb der Ordnung der Raubtiere zur Familie der Großbären. Er bewohnt die Rocky Mountains in den USA und Kanada, ist kräftiger und schwerer als die Braunbären und gilt auch als aggressiver. Das Wort „Grizzly" stammt aus dem Englischen und bedeutet „gräulich". Seine Fellfärbung reicht von Grautönen über gelbbraun und dunkelbraun bis hin zu blaugrau und schwarzbraun. Der Grizzlybär stammt von einer eurasischen, über die Landbrücke nach Nordamerika eingewanderten Braunbärenart ab. Dort verbreitete er sich auf dem ganzen Kontinent - im Süden bis nach Mexiko. Während der Besiedlung Amerikas durch die Europäer wurden die Grizzlybären übermäßig gejagt und dadurch aus weiten Teilen Nordamerikas verdrängt. Die Rocky Mountains, und besonders der 1872 gegründete Yellowstone-Nationalpark waren ihr letztes Rückzugsgebiet. Im Yellowstone-Nationalpark stehen sie seit dem Jahre 1876 unter Schutz. Aussehen und Lebensweise Aufrecht stehend erreicht der Grizzlybär eine Größe von bis zu 2,50 Metern, sein Gewicht kann zwischen 225 und 400 Kilogramm betragen. Die Männchen sind meistens größer und schwerer als die Weibchen. Die Stärke eines Grizzlybären steht im Verhältnis zu seinem Gewicht. Er ist in der Lage, mit einem einzigen Schlag einen Gegner und jedes Beutetier zu Boden zu strecken. Trotz seiner Größe und seines Gewichtes ist der Grizzlybär ein schneller und erstaunlich ausdauernder Läufer. Während der Flucht oder bei einem Überraschungsangriff kann das Tier über kurze Strecken Geschwindigkeiten von über 60 Kilometer in der Stunde erreichen. Wie alle anderen Großbären ist auch der Grizzly ein Sohlengänger. Er tritt mit der ganzen Prankenfläche auf den Boden auf. Jeder seiner Füße weist fünf Zehen mit je einer langen, nicht zurückziehbaren Kralle auf. Mit seinen mächtigen Vorderpranken ist er in der Lage, seine Beutetiere niederzustrecken, das Futter zu ergreifen, Steine umzudrehen, Höhlen in den Boden zu graben und Bäume zu erklettern. Die Nase ist das empfindlichste Organ der Tiere. Sie ist etwa 100000-mal feiner als die Nase eines Menschen und dient nicht nur dem Aufspüren der Nahrung, sondern auch der Kontaktaufnahme mit den Artgenossen. Fortpflanzung Außerhalb der Paarungszeit führen Grizzlybären ein Leben als Einzelgänger. Innerhalb ihres Reviers, dessen Größe von der zur Verfügung stehenden Nahrung abhängt, markieren die Bären einzelne Bäume, indem sie diese sowohl mit den Zähnen als auch mit den Krallen bearbeiten. Von Mai bis Juli findet die Paarungszeit der Tiere statt. Das Ei ruht nach der Befruchtung fünf Monate. Dadurch wird gewährleistet, dass der Nachwuchs während der Winterruhephase der Weibchen geboren wird und nicht unmittelbaren Gefahren ausgesetzt ist.
Im Januar oder Februar kommen ein bis drei junge Bären zur Welt. Sie sind nur etwa 30 Zentimeter lang und 350 Gramm schwer. Außerdem weisen sie nur eine sehr geringe Behaarung auf und sind sowohl blind als auch taub. Nach etwa einem Monat öffnen die Jungtiere zum ersten Mal die Augen. Die sehr fetthaltige Muttermilch lässt die Tiere sehr rasch wachsen, so dass sie schon im April oder Mai gemeinsam mit der Mutter das Winterlager verlassen. Während der ersten drei Jahre bleiben die Jungtiere bei der Mutter. Ernährung - Feinde - Gefährdungen Die größten Feinde der Jungtiere sind die männlichen Bären, die dafür verantwortlich sind, dass zwei Drittel aller Neugeborenen im ersten Jahr sterben. Der Grund ist darin zu sehen, dass die Weibchen viel schneller wieder paarungsbereit sind, wenn sie nicht mit dem Nachwuchs beschäftigt sind. Die Männchen erreichen die Geschlechtsreife im Alter von vier Jahren, die Weibchen bereits mit drei Jahren. Grizzlybären haben eine Lebenserwartung von 30 Jahren. Einmal im Jahr aber, wenn die Lachse die Flüsse hinauf zu den Laichplätzen wandern, gibt es für die Bären nur noch eine Nahrung: Fisch. Während der kalten und futterarmen Zeit schlafen die Grizzlybären in einem hohlen Baum, in einer Felsspalte oder in einer selbst gegrabenen Erdhöhle. Während dieser Winterruhe sinkt die Körpertemperatur nur um wenige Grad, doch der Energieverbrauch wird sehr stark herabgesetzt. Einen Winterschlaf - wie unser einheimischer Igel - aber hält der Grizzly nicht. Er verbringt zwar die kalte Jahreszeit schlafend in einer Felsspalte oder einer Erdhöhle, wacht aber während des Winters zwischendurch immer wieder einmal auf. Meistens durch den Hunger geweckt, unternimmt der Bär dann einen kleinen Streifzug zur Nahrungssuche. Sobald er gesättigt ist, macht er sich auf den Rückweg zu seinem Ruheplatz und schläft wieder ein. Durch die Zerstörung seines Lebensraumes, die niedrige Fortpflanzungsrate und die Jagd durch den Menschen ist der Grizzlybär in seinem Bestand stark gefährdet. Die Population der Tiere soll sich im letzten Jahrhundert halbiert haben. Grizzlybären werden wegen ihres Fells, ihres Fleisches und Fetts und oftmals auch aus reiner Trophäenjagd gejagt und getötet. |
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