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Tiger - Ausführliche Version (Text wird vorgelesen)

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Der Tiger 

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Vorkommen und Lebensraum

Der Tiger ist die größte unter den lebenden Raubkatzenarten.

Insgesamt unterscheidet man acht Unterarten, die sich in Größe, Gewicht, Fellfärbung und Zeichnung unterscheiden.

Drei dieser Tigerrassen - der Bali-Tiger, der Java-Tiger und der Kaspische Tiger - sind bereits ausgestorben.

Die fünf anderen Arten, der Bengalische Tiger oder Königstiger, der Sumatra-Tiger, der Sibirische Tiger, der Indochina-Tiger und der Südchinesische Tiger sind ebenfalls vom Aussterben bedroht und stehen unter strengem Schutz.

Die größte Unterart und damit auch die größte lebende Wildkatze ist der Sibirische Tiger.

Heute leben Tiger nur noch in etwa sieben Prozent ihres ursprünglichen Verbreitungsgebietes, und inzwischen gibt es in den zoologischen Gärten mehr Tiger als in Freiheit.

Einst waren diese Raubkatzen auch westlich von Indien in Vorderasien und Zentralasien bis hin zur östlichen Türkei verbreitet.

Heute leben sie nur noch in Indien, Sibirien, Indochina, Südchina und auf der indonesischen Insel Sumatra.

Je nach ihrem Verbreitungsgebiet kommen Tiger in sehr unterschiedlichen Lebensräumen vor.

Sie sind in erster Linie Waldtiere und suchen die Deckung im Unterholz.

Je nach Region leben sie in tropischen Regenwäldern, gemäßigten Laubwäldern oder Nadelwäldern und meiden offenes Gelände.

In dem Revier eines Tigers befinden sich auch oft Seen oder Flüsse, da Tiger einerseits viel Wasser trinken und auch gern und häufig schwimmen.

Für ihr Überleben benötigen die Tiger einen Lebensraum mit dichter Vegetation, ausreichender Beute sowie die Nähe zum Wasser.

 

Aussehen und Körperbau

Tiger erreichen je nach Unterart eine Länge von 1 Meter bis 2,90 Meter und ein Gewicht von 100 bis 300 kg.

Die weiblichen Tiere sind etwas kleiner und wiegen weniger als die Männchen.

Die kleinsten Tiger sind die Sumatra-Tiger, die in Indonesien leben.

Die größte und schwerste Unterart ist der Sibirische Tiger, der eine Kopfrumpflänge von 2 m oder mehr, einen 90 cm langen Schwanz und ein Gewicht von bis 300 kg hat (Männchen).

Die Grundfarbe des auffälligen Fells schwankt je nach Unterart zwischen Goldgelb, Ockertönen und Rotorange. An der Unterseite hat das Fell aller Tigerarten eine weiße Färbung.

An den Innenseiten der Beine und rund um die Augen ist das Fell ebenfalls ganz weiß.

Die Musterung aus den dunklen schwarzen Querstreifen fällt sehr unterschiedlich aus. Sie zieht sich vom Kopf über den ganzen Körper bis zur Schwanzspitze.

Auch an den Beinen ist dieses Streifenmuster vorhanden. Bei den nördlichen Unterarten des Tigers sind die Streifen meistens größer und heller gefärbt als bei den tropischen Unterarten.

Das Fell ist bei den meisten Tigern kurzhaarig. Nur bei den Sibirischen Tigern ist es wegen des kalten Klimas dichter und langhaariger.

Tiger verfügen an ihren Pranken über fünf scharfe, sichelartige, einziehbare Krallen, die eine Länge von 10 cm erreichen können.

Ihr typisches Raubtiergebiss, weist kurze Schneidezähne und extrem lange und kräftige Eckzähne auf.

Der Tiger verfügt über lange empfindliche Tasthaare an seinem Kopf, die besonders wichtig sind, wenn sich die Tiger in der Nacht an ein Opfer heranpirschen.

Alle Sinne des Tigers sind sehr gut ausgebildet. Besonders sein Gehör- und Geruchssinn sind gut ausgeprägt. Seine Sehfähigkeit ist im Vergleich zum Menschen um ein Vielfaches besser.

 

Lebensweise und Ernährung

Der Tiger ist eine vorwiegend nachtaktive Raubkatze. Tagsüber hält er sich oft im Schatten auf und kühlt sich im Wasser ab.

Er lebt normalerweise als Einzelgänger und markiert sein Revier mit Urin und Kratzspuren.

Die Reviere der Weibchen sind meistens deutlich kleiner als die der Männchen.

Tiger können sehr gut klettern, bewegen sich aber auch auf dem Boden sehr leichtfüßig.

Wenn sie ihre Beute verfolgen, sind sie zu einem schnellen Galopp fähig.

Die Tiger ernähren sich von frischem Fleisch und verbringen viel Zeit mit der Jagd auf Beute.

Sie machen vor allem Jagd auf große Säugetiere wie Rinder, Hirsche oder Wildschweine.

Dabei schleichen sie sich möglichst nah an ihre Opfer heran, um sie dann nach einem Sprung oder kurzen schnellen Lauf zu überwältigen.

Wenn der Tiger nahe genug an sein Beutetier herankommt, springt er es mit einem gewaltigen Satz von hinten an, um seine Eckzähne in dessen Nacken zu schlagen. Er steht dabei mit seinen Hinterbeinen fest auf dem Boden, um sein Opfer nach unten zu drücken.

Kleinere Beutetiere tötet der Tiger durch einen Nackenbiss oder einen Prankenschlag, während die großen Tiere durch einen Kehlbiss getötet werden.

Da Tiger viel Wasser trinken, schleppen sie ihre Beute häufig in die Nähe einer Wasserstelle. Hier decken sie ihre Beute ab und bewachen sie, um andere Beutetiere vertreiben zu können.

Den Menschen greifen sie nur bei starkem Futtermangel an.

 

Fortpflanzung

Tiger sind ab ihrem vierten Lebensjahr geschlechtsreif, die Weibchen erreichen die Geschlechtsreife etwas früher als die Männchen.

Ein Männchen und ein Weibchen bleiben nur wenige Tage zusammen, um sich zu paaren.

Nach einer Tragezeit von 102 bis 105 Tagen bringt das Weibchen je nach Unterart zwei bis fünf Junge zur Welt, die bei ihrer Geburt zunächst blind sind.

Sie werden von dem Weibchen allein großgezogen und in den ersten 6 Monaten gesäugt, nehmen aber nach dem zweiten Monat auch schon Fleisch zu sich.

Nach einem halben Jahr gehen die jungen Tiger zunehmend mit der Mutter auf die Jagd.

Sie bleiben etwa bis zum vierten Lebensjahr bei ihrer Mutter, um danach eigene Wege zu gehen.

Tigerweibchen paaren sich daher nur alle 3 bis 5 Jahre, da sie die Zeit dazwischen benötigen, um ihren Nachwuchs großzuziehen.

In freier Wildbahn werden Tiger selten älter als 25 Jahre, die meisten von ihnen sterben bereits in einem Alter von 17 bis 21 Jahren.

Tiger haben außer den Menschen keine natürlichen Feinde.

Sie wurden vor allem durch die uneingeschränkte Jagd und Wilderei im letzten Jahrhundert, die Zerstörung ihres Lebensraumes und dem damit verbundenen Rückgang ihrer Beutetiere weitgehend ausgerottet.

Durch das Washingtoner Artenschutzabkommen, das 1973 in Kraft trat, wurde der Handel mit Großkatzenfellen zumindest offiziell beendet, und die Jagd auf die Raubkatzen ging stark zurück.

Diese und andere Schutzbestimmungen haben die Tiger bisher vor ihrer endgültigen Ausrottung bewahren können.

Doch da die Tiger nicht genug Wild als Futter finden, werden sie teilweise zu Viehräubern und in Einzelfällen greifen sie auch Menschen an. Als Folge sieht die betroffene Bevölkerung nicht ein, warum die Tiger geschützt werden sollten.

Und noch immer werden Tiger auch illegal wegen ihres schönen Fells getötet.

Einige Körperteile der Tiere werden in der traditionellen chinesischen Volksmedizin genutzt und teilweise zu Höchstpreisen gehandelt.

Heute ist Indien die Heimat der meisten wildlebenden Tiger.

Durch verschiedene Schutzprogramme haben sich die Bestände in Indien inzwischen so weit erholt, dass hier wieder einige tausend Tiger leben.

 

Quelle:
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