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Der Kojote
Der Kojote ist ein Raubtier und gehört innerhalb der Familie der Hunde zur Gattung der Wolfs- und Schakalartigen. Zu dieser Familie gehören Wölfe, Füchse, Schakale, Kojoten und Hunde. Der Kojote, der auch als nordamerikanischer Präriewolf bezeichnet wird, ist eine wilde Art der Hunde und mit dem Wolf sehr nahe verwandt, jedoch deutlich kleiner. Er gilt auch als das nordamerikanische Gegenstück zum Schakal, dessen Verbreitungsgebiet in Asien und Afrika liegt. Vorkommen und Lebensraum Während das Hauptverbreitungsgebiet der Kojoten früher vor allem im Westen Nordamerikas zu finden war, ist er heute fast über den ganzen Kontinent Nordamerikas verbreitet. Bedingt durch das große Verbreitungsgebiet sind die Lebensräume, in denen Kojoten vorkommen, sehr unterschiedlich. Die Tiere leben in lichten Wäldern, in der subarktischen Tundra und in der offenen Prärie, aber auch in Sumpfgebieten, Halbwüsten und Busch- und Baumsavannen sind sie anzutreffen. Kojoten zeichnen sich durch eine große Anpassungsfähigkeit an ihren Lebensraum aus. Obwohl sie jahrlang durch den Menschen verfolgt wurden, konnten sie sich bis heute weiter vermehren und ihr Verbreitungsgebiet vergrößern. Aussehen und Körperbau
Der Kojote ist im Vergleich zum Wolf deutlich kleiner, magerer und schmaler gebaut. Er erreicht eine Körperlänge von 70 bis 100 cm. Sein Schwanz ist 30 bis 38 cm lang. Sein Gewicht beträgt 9 bis 20 kg und liegt im Durchschnitt bei etwa 14 kg. Die weiblichen Tiere bleiben kleiner und leichter als die Männchen. Das dichte, lange und zottige Fell ist graubraun bis gelbbraun meliert. An der Bauchseite, der Brust und der Kehle weist es eine weißlich Färbung auf, während es an den Ohren, Beinen und Füßen eher gelblich ist. Der lange buschige Schwanz reicht fast bis zum Boden und hat am Ende stets eine schwarze Spitze. Der hundeartige Kopf endet in einer spitz zulaufenden Schnauze. Die sowohl innen als auch außen behaarten Ohren stehen nach oben und leicht nach vorn. Kojoten verfügen über ein kräftiges Gebiss mit stark verlängerten, scharfen Eckzähnen, die ihnen zum Reißen ihrer Beute dienen. Ihr Geruchs- und Gehörsinn ist sehr gut ausgeprägt, während der Sehsinn eher mäßig ist. Wie alle Hunde sind die Kojoten Zehenläufer, wobei ihnen die starken Läufe und kräftigen feststehenden Krallen besonderen Halt geben. Bei ihren Hetzjagden erreichen Kojoten, die als ausgezeichnete Läufer gelten, leicht eine Geschwindigkeit von über 60 km in der Stunde. Lebensweise und Ernährung Kojoten leben sowohl als Einzelgänger, aber auch paarweise oder in Familienverbänden als Jagdrudel. Die Kojotenpaare bleiben meistens ein Leben lang zusammen. Sie grenzen ihr Revier ab, indem sie es mit ihrem Urin kennzeichnen und verteidigen es gegen Eindringlinge. Auch das Heulen der Kojoten dient unter anderem der Kennzeichnung des Reviers. Den Mittelpunkt des Reviers bildet bei einer Familiengruppe der Bau. Kojoten sind sowohl tag- als auch nachtaktive Tiere. Die Jagd nach Beute erfolgt alleine, als Paar oder in der Gruppe und findet meistens in den frühen Morgen- und Abendstunden statt. Kojoten sind keine reinen Hetzjäger und jagen ihre Beute auch durch die Lauer- und Anschleichjagd. Sie sind grundsätzlich Allesfresser, doch ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus kleineren Säugetieren, Reptilien und Vögeln. Sie fressen aber auch Aas, Insekten und deren Larven und ernähren sich gelegentlich auch von pflanzlicher Nahrung wie Früchten und Beeren. In der Nähe menschlicher Siedlungen gehen Kojoten bei Nahrungsmangel auch an die Abfalltonnen und suchen dort nach Fressbarem. Indem die Kojoten Aas fressen und auch verwundete und kranke Tiere reißen, sind sie auch nützliche Tiere und verhindern die Entstehung und Ausbreitung von Seuchen und Krankheiten. Fortpflanzung Die Kojoten erreichen die Geschlechtsreife mit etwa einem Jahr. Die Paarungszeit findet gegen Ende des Winters statt. Häufig kommt es bei den Männchen zu heftigen Kämpfen um ein Weibchen. Nach einer Tragezeit von 63 bis 65 Tagen werden in einer geschützten Kammer am Ende einer Erdhöhle bis zu 10 Welpen geboren, die bei der Geburt noch nackt und blind sind und 220 bis 250 Gramm wiegen. Weibchen und Männchen kümmern sich gemeinsam um die Aufzucht der jungen Kojotenwelpen. Neben der Muttermilch bekommen sie auch halbverdautes, ausgewürgtes Fleisch von ihren Eltern. Die Jungen wachsen sehr schnell heran und öffnen schon am neunten oder zehnten Tag nach ihrer Geburt die Augen. Sie werden rund sechs Wochen gesäugt und verlassen im Alter von sechs bis sieben Monaten ihre Familie, um sich auf die Suche nach einem eigenen Revier zu machen. In Freiheit erreichen Kojoten selten ein Alter von bis zu zehn Jahren. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei etwa 6 Jahren. Neben dem Menschen haben die Kojoten nur wenige natürliche Feinde. Ihr größter Feind ist der Wolf, der allerdings nicht mehr so häufig vorkommt - außerdem der Puma sowie in den südlichen Verbreitungsgebieten. |
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