Der Hohentwiel befindet sich im Hegaugebiet, das ist eine Vulkanlandschaft inder Nähe des Bodensees. Auf der Spitze dieses Vulkanberges befindet sich diegrößte Festungsruine Deutschlands. Seit der Errichtung im Jahr 914 erlebte die Burg eine wechselvolle Geschichte: von der schwäbischen Herzogsresidenz über den Zähringer-Sitz bis zur württembergischen Insel in vorderösterreichischem Gebiet. Mehr als 9 ha umfasst die Festungsruine Hohentwiel. Markant ist nicht nur die exponierte Lage, auch die wechselvolle Geschichte der Burg seit dem 5. vorchristlichen Jahrhundert beeindruckt. Seit der Jungsteinzeit um 5000 v.Chr. hinterließen Siedler, Bauern und Viehzüchter ihre Spuren am Fuße des erkalteten Vulkanschlotes. |
Eine Höhensiedlung auf der Bergspitze ist allerdings erst viel später belegt: Schwäbische Adelige gründeten im Jahr 914 die Burg auf dem Hohentwiel , die 915 erfolglos von König Konrad I. belagert wurde. Im 11. Jahrhundert stand der Hohentwiel im Zeichen der Auseinandersetzungen des Investiturstreits. Die Herzöge von Zähringen, die den Hohentwiel nun besaßen, stellten sich auf die Seite von Papst Gregor VII., der dem Kaiser das Recht auf die Einsetzung der Bischöfe (sog. Investitur) absprach. Für ein gutes Vierteljahrhundert gelangte 1086 der kaisertreue Abt Ulrich von St. Gallen in den Besitz der Burg, bis die Zähringer im 12. Jahrhundert sich wieder des Hohentwiels bemächtigen konnten.
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Die Mehrzahl der heutigen Überreste des Hohentwiels geht auf den Ausbau zur Landesfestung unter Herzog Ulrich zurück. Die älteste wirklichkeitsgetreue Darstellung der Festung stammt aus dieser Zeit, sie wurde 1591 vom herzoglichen Baumeister Heinrich Schickhardt hergestellt.
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Heute ist die Burganlage ein attraktives Ausflugsziel. Bevor man allerdings den Gipfel des Berges mit der Burganlage erreicht muss man sich auf eine anstrengende Bergwanderung einstellen.
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Quelle: Fotos: Archiv Medienwerkstatt |