Josef war in Ägypten ein vielbeachteter und angesehener Mann. Viele Menschen kamen zu ihm um Getreide zu kaufen. Die Hungersnot war so groß, dass auch Menschen aus dem fernen Kanaan kamen, dem Land, in welchem er seine Jugendzeit verbracht hatte. Eines Tages sah Josef zehn Männer kommen. Sie sahen ganz erschöpft aus. Als sie bei Josef angekommen waren und sich vor ihm verbeugt hatten, erkannte er sie: Es waren seine Brüder. Sofort erinnerte er sich an den Traum, den er damals erzählt hatte. Er hatte ihnen gesagt, dass sich bei der Ernte ihre Garben auf dem Feld vor seiner Garbe verneigt hatten. Die Brüder jedoch erkannten den Josef nicht als ihren Bruder. Er fragte sie aus und erfuhr, dass sein Vater und der jüngste Bruder Benjamin, der im Augenblick den Vater versorgte, noch lebten. Josef wollte plötzlich, dass alle seine Brüder bei ihm erscheinen und sich wie im Traum vorhergesagt, vor ihm verneigen. Er sagte deshalb zu ihnen, dass sie Spione und Diebe seien. Einen seiner Brüder ließ er als Pfand in das Gefängnis sperren und die anderen mussten zurück nach Kanaan, um zusammen mit dem Bruder Benjamin wieder nach Ägypten zu kommen. Es vergingen einige Monate und dann kamen die Brüder tatsächlich wieder vollständig zu Josef um ihm ihre Unschuld zu beteuern. Auch der gefangene Bruder wurde freigelassen. Endlich gab sich auch Josef zu erkennen. Er sprach zu seinen Brüdern: Josef schickte seine Brüder wieder nach Hause mit dem Auftrag, den alten Vater und die ganze Familie zu ihm nach Ägypten zu bringen und dann für immer bei ihm zu bleiben. |
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Quelle: Josephsbilder aus der Nazarenersammlung, Foto Medienwerkstatt |