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Messerschmitt Kabinenroller

Der deutsche Bastler Fritz M. Fend baute 1948 ein Rollermobil.

Das war ein Fahrzeug mit drei Rädern (2 vorne und 1 hinten), mit dem zunächst nur eine Person fahren konnte.
Angetrieben wurde es noch mit den Händen, indem man den Lenkhebel vor- und zurück bewegte.
Fend nannte sein Rollermobil „Flitzer" und begann schon bald, einen Motor einzubauen.

Zuerst gab es einen Fahrradhilfsmotor mit einem Hubraum von 38 cm³ und einer Leistung von 1 PS.
Es folgte ein Motor mit einem Hubraum von 98 cm³ und einer Leistung von 2,5 PS.
Dieses Modell wurde „Flitzer 100" genannt.

Vom März 1949 bis zum März 1950 wurden 98 Stück gebaut.

Vom März 1950 bis zum Dezember 1951 wurden dann 154 Fahrzeuge gebaut, die einen Motorradmotor hatten.

Dieser Motor hatte einen Hubraum von 98 cm³ und eine Leistung von 4,5 PS.
Damit konnte der „Flitzer" eine Höchstgeschwindigkeit von 75 km/h erreichen.
Am Anfang hatte das Rollermobil noch Fahrradräder.
Sie wurden mit dem Einbau eines Motors durch stärker bereifte Schubkarrenräder ersetzt.

Abb

Um mehr „Flitzer" bauen  zu können, wandte sich Fend 1952 an Willy Messerschmitt.
Willy Messerschmitt war der Chef der Flugzeugwerke Messerschmitt und besaß große Produktionshallen.
Diese Hallen standen aber leer, weil Deutschland nach dem verlorenen Zweiten Weltkrieg keine Flugzeuge bauen durfte.
Willy Messerschmitt wollte aber nur ein Fahrzeug mit zwei Sitzplätzen bauen lassen.
So entstand im Frühjahr 1953 der Messerschmitt-Kabinenroller KR 175.
Er hatte drei Räder und zwei Sitze hintereinander.
Die beiden Vorderräder waren lenkbar.
Der Motor war hinten eingebaut und trieb das Hinterrad an.
Der Fahrgastraum war mit einer Plexiglashaube abgedeckt.
Zum Ein- und Aussteigen musste sie zur Seite geschwenkt werden.
Sie erinnerte an eine Flugzeugkanzel.
Der Messerschmitt-Kabinenroller wurde nicht mit einem Lenkrad, sondern mit einer Art Motorradlenker mit Drehgasgriff gelenkt.
Später bekam der Messerschmitt-Kabinenroller Pedale für Gas, Bremse und Kupplung.
Er hatte einen Einzylindermotor mit 173 cm³ Hubraum und eine Leistung von 9 PS.
Das reichte für eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h.
Jeden Tag wurden 80 Messerschmitt-Kabinenroller gebaut.
Ein Messerschmitt-Kabinenroller kostete zunächst 2.100 DM.

Das Nachfolgemodell KR 200 erschien Anfang 1955.
Es hatte einen Einzylindermotor mit 191 cm³ Hubraum und eine Leistung von 10,2 PS.
Es erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 90 km/h.

Der Messerschmitt-Kabinenroller war wohl das einzige Auto, bei dem in der Bedienungsanleitung stand, wie man einsteigen musste:

„Einsteigen:
Das Ein- und Aussteigen ist beim Kabinenroller etwas anders als Sie es bei anderen Fahrzeugen gewöhnt sind.
Vor dem Öffnen der Haube überzeugen Sie sich, ob rechts des Fahrzeugs auch genügend Platz ist.
Haube langsam anheben und nach rechts überkippen, bis Lederriemen straff gespannt ist. Nun, wie folgt Platz nehmen:

 - Sitz hoch schwenken

 - Lenkung leicht nach rechts einschlagen

 - rechten Fuß in Fahrzeugmitte setzen

 - Platz nehmen

 - linken Fuß hineinsetzen

 - beide Füße nach vorn setzen

 - Jetzt erst mit beiden Händen an den schrägen seitlichen Rahmenrohren abstützen und Sitz nach vorne schwenken lassen."

Quelle: Foto: Medienwerkstatt Mühlacker (MH)

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