Wasserpuppenspiel Nur in Vietnam gibt es diese Form von Puppenspiel, das im Wasser stattfindet. Diese Tradition reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück. Wenn im Frühjahr die Feldarbeit erledigt war, versammelten sich die Leute am Dorfweiher zum Zeitvertreib. Ein kleiner Holzbau diente als “Bühne”, das heißt: Die Darsteller des Wasserpuppenspiels standen bis zur Hüfte im Wasser hinter einem Bambusvorhang und bewegten ihre 30-60 cm hohen Holzfiguren im Wasser davor mittels einer langen Bambusstange.
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Vorführungen Heute gibt es in Hanoi und Saigon feste Wasserpuppenbühnen (Theater), wo mehrmals am Tag Aufführungen stattfinden. Zu Beginn werden die Musiker und Sänger vorgestellt, die die Spielszenen begleiten. Dann entfaltet sich eine bunte und abwechslungsreiche Folge von Szenen aus dem ländlichen Arbeitsleben, von Prozessionen und Tänzen sowie Legenden aus Vietnam.
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Spezialpuppen Bis zu 100 Figuren kommen in einer Aufführung zum Einsatz. Die Puppen sind meist aus Feigenbaumholz geschnitzt, weil es leicht zu bearbeiten und doch haltbar ist. Dennoch müssen die bis zu 5 Kilogramm schweren Figuren wegen der hohen Beanspruchung häufig ausgetauscht werden.
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Finale Eine Vorstellung dauert bis zu 90 Minuten. Höhepunkt ist meistens der Tanz der heiligen Tiere Phoenix, Drache, Einhorn und auch die Legende mit der Schildkröte und dem zurückgegebenen Schwert. Am Schluss treten alle Puppenspieler vor den Vorhang und bieten mit ihren Figuren ein stimmungsvolles Finale.
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Quelle: © 2013 Medienwerkstatt, Autor: Peter Schleifer, Bild- und Videorechte liegen beim Autor | |