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Fliegen wie ein Vogel - Teil 1

Die Idee vom Menschenflug und die Geschichte der Luftfahrt

Autor: Dr. Bernd Lukasch - Otto-Lilienthal-Museum 

Abb Die Geschichte der menschlichen Luftfahrt wurde besonders seit der Geburt des Flugzeugs von unzähligen Autoren geschrieben und liest sich heute relativ einheitlich: Man unterscheidet nach dem physikalischen Prinzip zunächst die beiden grundsätzlichen Richtungen „leichter als Luft" - den Ballon und das spätere Luftschiff und „schwerer als Luft" - das Flugzeug, den Hubschrauber und verwandte Entwicklungen.

Die Geburt des Ballons ist auf 1783 datiert, als in Frankreich die ersten Menschen mit dem Heißluftballon der Gebrüder Montgolfier und dem Wasserstoffballon von Prof. Charles aufstiegen.

Die Geburt des Flugzeugs wird mit zwei herausragenden Ereignissen in Verbindung gebracht: den erfolgreichen Gleitflügen des Deutschen Otto Lilienthal von 1891 bis 1896 und den ersten Flügen des eigenstartfähigen Motorflugzeugs der Gebrüder Wright (USA) im Jahre 1903.

Natürlich füllt die Geschichte der Luftfahrt umfangreiche Chroniken, finden sich doch vor und nach den genannten Ereignissen unzählige herausragende Pionierleistungen.

Auch sind die „ersten" Flüge nicht unumstritten, von früheren wird berichtet, die nicht gesichert sind oder die Entwicklung nicht nachhaltig beeinflussen konnten.


Abb Aus zwei anderen Gründen aber nimmt die Erfindung des Fliegens unter den technischen Pionierleistungen eine besondere Stellung ein:

Zum einen beschreibt das oben nachgezeichnete Geschichtsbild nur die im heutigen Sinne technische Epoche des Menschenflugs.

Der Fesseldrachen findet als wichtigster Vorfahr des Flugzeugs nur selten Erwähnung. Er ermöglichte zwar zunächst keinen freien Flug (keinen Streckenflug sollte man richtiger sagen - denn die Freiheit der Ballonfahrt ist nicht weniger eingeschränkt), bemannte Aufstiege fanden aber mit Sicherheit bereits viele Jahrhunderte früher statt.


Idee und Antrieb des Menschenfluges waren aber im Ursprunge nicht wie heute der Wunsch, sich durch die Luft fortzubewegen, sondern viel mehr die Eroberung des Himmels, das Verlassen der Erdoberfläche, des irdischen Jammertales.


Das ist der zweite Grund:
Mit der Technikgeschichte des Flugzeugs ist wie mit nur wenigen anderen Erfindungen eine Kulturgeschichte der Idee des Menschenflugs verbunden, die sich unabhängig von der Technikgeschichte des Fliegens ohne zeitliche Grenze zurückverfolgen lässt und die mit der Verwirklichung des Flugzeugs keineswegs endet: "I dream, I can fly" heißt es in den Hitparaden des Jahres 1999.


 

Abb Und „so erfüllen sich unsere Träume, wie das Fliegen, einer nach dem anderen zu Tode. Kannst Du einen neuen Traum haben?", schreibt der Literatur-Nobelpreisträger Elias Canetti.

Ganz natürlich erwächst aus überlieferten Flugdarstellungen auch die Frage nach dem Hintergrund der Beschreibungen jenseits gesicherter Überlieferung.

Was war die Taube des griechischen Mathematikers Archytas von Tarant (um 400 v. Chr.)?

Waren die Flüge des Schlossers Besnier (1678) und die „Nachricht von dem fliegenden Schiffe so aus Portugal den 24. Juni [1709] in Wien mit seinem Erfinder glücklich ankommen" wirklich nur Zeitungsenten?

Woher stammen die erstaunlichen technischen Details in den Flugbeschreibungen von Ikarus, Dädalus oder Wieland dem Schmied?

Besonders in Hinblick auf die in der Thidrekssaga beschriebenen Flüge des Wieland sollen im Folgenden zwei geschichtliche Ereignisse näher betrachtet werden:

1. Die Flüge Lilienthals und die von ihm geschaffenen technischen Voraussetzungen für sein Fluggerät, das die vermeintlich ersten reproduzierbar sicheren Gleitflüge der Geschichte ermöglichte und

2. Die Entwicklung des Hängegleiters in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, das heute als technische Minimalform eines Fluggerätes gelten kann.

 

Quelle:
Mit freundlicher Genehmigung und Unterstützung von: Otto-Lilienthal-Museum
Autor: Dr. Bernd Lukasch
www.lilienthal-museum.de
Ellbogenstr. 1
D-17389 Anklam / Germany
Tel.: 03971-245500
Fotos: www.lilienthal-museum.de

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