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U-Boot

Maritim Museum Peenemünde

Russisches U-Boot der Juliett-Klasse 

Abb Die größten Unterwasserfahrzeuge sind Atom U-Boote (U-Boot = Unterseeboot).

Sie sind mit einem oder mehreren Kernreaktoren ausgestattet und haben im Gegensatz zu herkömmlichen U-Booten einen Einheitsantrieb für die Überwasserfahrt und Unterwasserfahrt.

Wie in einem Kernkraftwerk wird auf dem Atom U-Boot Dampf erzeugt und an Dampfturbinen weitergeleitet, die zum Antrieb des Bootes und zur Stromerzeugung dienen.

Ein herkömmliches U-Boot hingegen wird bei der Überwasserfahrt durch Dieselmotoren und bei Unterwasserfahrten durch Elektromotoren angetrieben.

Die für Unterwasserfahrten gebauten U-Boote dienen meistens als Forschungsfahrzeuge im Meer oder als Arbeitsfahrzeuge für Arbeiten, die unter Wasser stattfinden.

Atom U-Boote hingegen sind für den militärischen Einsatz gebaut und mit Torpedos, Marschflugkörpern und Raketen bestückt.


Abb Atom-U-Boote können monatelang unter Wasser bleiben. Sie haben eine besonders große Reichweite und Geschwindigkeit.

Wegen der dadurch entstehenden größeren Geräuschentwicklung sind sie aber auch bei Unterwasserfahrten leichter zu orten als U-Boote mit einem rein elektrischen Antrieb.

Daher werden moderne Atom-U-Boote mit aufwändiger Geräuschdämmung ausgestattet.

Heute verfügen insgesamt fünf Staaten über Atom-U-Boote, das sind die USA, Russland, Großbritannien, Frankreich und die Volksrepublik China.

Bei diesem hier abgebildeten konventionell angetriebenen sowjetischen U-Boot „U 461“ handelt es sich um das Projekt 651 (NATO-Bezeichnung: Juliett-Klasse).

Es ist das größte diesel-elektrische U-Boot der Welt. Wie bei allen sowjetischen U-Booten handelt es sich hierbei um ein Zweihüllenboot mit einem großdimensionierten Turm. Von den zunächst geplanten 72 Einheiten wurden nur 16 gebaut und in den Jahren 1961 bis 1969 in den Dienst gestellt.

Diese U-Boote waren Bestandteil des Verteidigungsprogramms der sowjetischen Kriegsmarine.

 

Abb Das U-Boot „U 461“ wurde am 15.Oktober 1961 in der Werft Krasnoye (Sormovo) in Gorkij auf Kiel gelegt. Es lief am 15.12.1962 vom Stapel.

Nach der Indienststellung am 31.Oktober 1965 wurde es ebenso, wie 6 weitere Boote dieses Typs, der sowjetischen Nordflotte zugeordnet.

Es wurde für mehrere Übungs- und Patrouillenfahrten mit scharfen Waffen im Nordatlantik eingesetzt. Dabei wurde die meiste Zeit mit Einsatz der Schnorchelanlage gefahren.

Am Anfang der 80-er Jahre wurden die Boote dieser Serie außer Dienst gestellt. Im Jahre 1985 wurden sie wieder reaktiviert und dann bis zum Jahre 1988 durch andere Boote ersetzt. In der Folgezeit gehörten sie dann nur noch zur Reserve.


Abb „U 461“ wurde im Jahre 1991 endgültig außer Dienst gestellt.

Von 1994 bis 1998 lag dieses U-Boot zunächst im Hafen von Kopenhagen und war dort zu besichtigen.

Ende des Jahres 1998 kam das manövrierunfähige Boot mit zwei riesigen Schleppern nach Peenemünde (Mecklenburg-Vorpommern) und wurde im Jahre 1999 als „Maritim Museum“ eröffnet.

Hier liegt es seither am Pier des ehemaligen Marinestützpunktes der ersten Flottille und ist seitdem ein Besuchermagnet für Urlauber und Marineinteressierte aus nah und fern.

Im Jahre 2000 wurde im Zusammenhang mit dem Untergang des russischen Atom U-Bootes „Kursk“ im Bugbereich die Nachbildung einer Rettungskapsel auf das U-Boot montiert (s. Foto 1).

Das U-Boot „U 461“ hat vor und hinter dem Kommandoturm je zwei Abschussrampen. Um die Flugkörper zu starten, musste das Boot auftauchen. Die Rampen mussten auf 15 Grad Neigung aufgerichtet und der vordere Teil des Turms mit der Leitantenne um 180 Grad gedreht werden.

Technische Daten

Herstellerland: UdSSR
Besatzung: 80 Personen
Typ: Marschflugkörper-Unterseeboot
Baujahr: 1961 - 1963

Länge: 85,9 Meter
Breite: 9,7 Meter
Tiefgang: 7 Meter

Wasserverdrängung: Aufgetaucht: 3000 Tonnen – Abgetaucht: 3750 Tonnen
Maximale Geschwindigkeit: 15,9 kn (Knoten) aufgetaucht – 18 kn abgetaucht
Maximaler Treibstoffvorrat: 670 Tonnen Diesel
Maximale Reichweite: 18.000 sm (Seemeilen)
Antrieb: 2 Dieselmotoren und 2 Elektromotoren 8000 PS aufgetaucht / 12000 PS abgetaucht

Bewaffnung:
4 Seeziel-Marschflugkörper SS-N-3A „Shaddock“
6 Bugtorbedorohre
4 Heckrohre für U-Jagdtorpedos
8 Reservetropedos

 

Quelle:
Fotos: Medienwerkstatt Mühlacker
Maritim Museum Peenemünde

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