Buss-Mühle

Am Niederrhein befindet sich in Krefeld (Bergstraße 4) die Buss-Mühle.

Im Jahr 1795 wurde die Mühle nordwestlich von Uerdingen gebaut.
Sie sollte den steigenden Bedarf an Mehl der wachsenden Einwohnerzahl der Stadt Uerdingen decken.
Weil sie auf dem Bruchfeld am Uerdinger Bruch stand, wird sie auch Bruchmühle genannt.
Damit man sie von der erheblich älteren Uerdinger Stadtmühle (dem heutigen Eulenturm) unterscheiden konnte, wurde sie anfangs auch Neue Mühle genannt.

Ihren heutigen Namen „Buss-Mühle" erhielt sie vom Müller Buss, der im Jahr 1886 die Erbin der Mühle, eine Enkelin des ehemaligen Müllers Wenzel Hardering, heiratete.

Die Familie Buss baute neben der Mühle auch eine Bäckerei auf.
Hier wurde das eigene Mehl verarbeitet.

Bis 1930 war die Mühle in Betrieb.
Die Mühlenflügel wurden allerdings zwischen 1910 und 1915 abmontiert, denn in den letzten Jahren wurde die Mühle nicht vom Wind, sondern von einem Motor angetrieben.
Die Bäckerei wurde aber nach Stilllegung der Mühle fortgeführt.

Nach ihrer Stilllegung blieb die Mühle für mehr als 60 Jahre ungenutzt.
Sie wurde in dieser Zeit unter Denkmalschutz gestellt.
In den 1990er-Jahren wurde die Mühle äußerlich restauriert.
Sie erhielt auch wieder ein Flügelkreuz nach altem Vorbild.
Es treibt aber kein Mahlwerk mehr an.

Die Mühlenanlage wurde im Jahr 2012 verkauft und umgebaut.
Im Inneren der Mühle wurden Wohnräume eingerichtet.
Auch die Bäckerei mit dem dazugehörigen Café wurde verkauft.
Die Bäckerei Hoenen, die an mehreren anderen Orten am Niederrhein ähnliche Mühlencafés betreibt, ist der neue Besitzer (Stand 2014).

Die Buss-Mühle ist ein Turmholländer in typischer niederrheinischer Bauart.
Sie besteht nämlich, anders als bei den holländischen Vorbildern, aus rund gemauertem Backstein.
Die holländischen Vorbilder besaßen einen hölzernen, verkleideten Achtkant.
Die Flügel waren Segelgatterflügel.
Sie waren vom Boden oder von einem um die Mühle herum angeschütteten Wall oder dem Dach eines Nebengebäudes aus zugänglich.