Seit es die Atombombe gibt, probten die Atommächte beständig in zahlreichen Testexplosionen deren Wirksamkeit. Diese Tests hatten und haben eine Doppelfunktion: Zum einen geht es um die Überprüfung der Sicherheit und Zuverlässigkeit der vorhandenen Arsenale, sowie um die Entwicklung neuer oder die Verbesserung existierender Atomwaffen und zum anderen um die Demonstration von Macht und Stärke der Atomwaffenbesitzer. Hauptgrund ist immer die Weiterentwicklung und Vervollkommnung von Atomwaffen. Am 16. Juli 1945 wurde in Alamogordo in der Wüste Neumexikos von den USA der erste Test, Trinty, gezündet. Seitdem haben die fünf Atommächte USA, UdSSR, Frankreich, Großbritannien und China 2084 Atomwaffentests in der Atmosphäre und unter der Erde durchgeführt. Das bedeutet: Fast jede Woche ein Test. Zusätzlich hat Indien Tests durchgeführt. Von der Gesamtsumme wurden 518 Tests in der Atmosphäre, unter Wasser, auf der Erdoberfläche oder im Weltraum gezündet. Diese Tests, auch „atmosphärische Tests“, haben zu einer weltweiten Verseuchung der Erde geführt, was die Gesundheit der Menschen in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft beeinträchtigte und beeinträchtigen wird. In der Nähe der Testgelände (Wüste von Nevada, Pazifikatolle, Sahara, Kasachstan, usw.) führten die atmosphärischen Tests häufig zu intensivem Fallout, und zu schweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen der lokalen Bevölkerung und zu Verseuchungen der Umwelt. In einem partiellen Teststoppabkommen wurden daher 1963 solche Atomtests verboten. Allerdings wird auch bei unterirdischen Tests Radioaktivität freigesetzt, die die Umwelt schädigt. 1996 wurde nach erneuten unterirdischen Tests durch Frankreich und China endlich ein umfassender Teststoppvertrag vereinbart, der allerdings noch nicht in Kraft getreten ist. Die letzten unterirdischen Tests wurden 1998 von Indien und Pakistan durchgeführt. |
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