Das Lied vom Kirschbaum (Johann Peter Hebel) Zum Frühling sagt der liebe Gott: „Geh, deck dem Wurm auch seinen Tisch!" Gleich treibt der Kirschbaum Laub um Laub, viel tausend Blätter, grün und frisch. Das Würmchen ist im Ei erwacht, es schlief in seinem Winterhaus; es streckt sich, sperrt sein Mäulchen auf und reibt die blöden Augen aus. Und darauf hat's mit stillem Zahn an seinen Blätterchen genagt; es sagt: „Man kann nicht weg davon! Was solch Gemüs' mir doch behagt!" Und wieder sagt der liebe Gott: „Deck jetzt dem Bienchen seinen Tisch!" Da treibt der Kirschbaum Blüt' an Blüt', viel tausend Blüten, weiß und frisch.
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Und's Bienchen sieht es in der Früh Wie sind die Tässchen rein gespült!"
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Zum Sommer sagt der liebe Gott: Und Spätzchen sagt: „Ist's so gemeint? Da sagt zum Herbst der liebe Gott: „Räum fort, sie haben abgespeist!" Drauf hat die Bergluft kühl geweht, und 's hat ein bissel Reif geeist.
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Die Blätter werden gelb und rot, Zum Winter sagt der liebe Gott:
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