An der Nordwestküste Amerikas - von Alaska bis Nordkalifornien - waren Salishan und Nadene die vorherrschenden Sprachgruppen. Zu den wichtigsten Stämmen in dieser Region zählten Tlingit, Haida, Kwakiutl und Chinook. Die Küstenindianer, die hier ihre Heimat hatten, wo das Gebirge steil ins Meer abfällt und eine Vielzahl von Fjorden bildet, lebten vorwiegend sesshaft. An den felsigen Küsten mit ihren zahlreichen Inseln gingen sie auf Lachsjagd und fingen Wale, um ihren Nahrungsbedarf zu decken. Auch der Stamm der Tlingit lebte überwiegend vom Fischfang. Die Indianer dieses Stammes fuhren aber auch mit ihren Kanus auf das Meer hinaus, um dort Kabeljau und Heilbutt zu fangen. Krebse, Schnecken und Muscheln nutzen sie ebenso für ihre Ernährung, wie das Fleisch von Bären und Hirschen, die sie auf der Jagd erlegten. Das Holz der dicht bewachsenen Küstenwälder nutzten sie für alle Bereiche ihres täglichen Lebens. Sie bauten daraus Boote und ihre Häuser, schnitzten Schalen, Löffel und Truhen und fertigten kostbare Schnitzereien an. Das Siedlungsgebiet der heute noch etwa 10.000 lebenden Tlingit erstreckt sich über die Küstengebiete des südöstlichen Alaska (USA) und die kanadische Provinz Britisch-Kolumbien und das Yukon-Territorium. |
Das traditionelle Siedlungsgebiet der Haida erstreckt sich über einige Küstenregionen Britisch-Kolumbiens und des südöstlichen Alaska. Ihre Sprache, das Haida, die heute nur noch von wenigen hundert Menschen gesprochen wird, gehört ebenfalls zur Na-Dene-Sprachgruppe. Die Haida waren gefürchtete Krieger, denn durch ihre hochseetüchtigen Kanus waren sie vor allem auf dem Meer sehr überlegen. Sie lebten früher in Langhäusern, die aber nicht mit denen der Irokesen zu verwechseln sind. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts ging die Zahl der Haida von 8.000 auf heute etwa 2.000 zurück. In Folge des starken Bevölkerungsrückganges wurde die herkömmliche Siedlungsweise in Dörfern mit je nur einem Klan zugunsten von Dörfern mit mehreren Klans aufgegeben. Die Haida sind besonders berühmt für ihre eindrucksvollen Totempfähle, ihre Kanus und ihren Potlatch (ausgesprochen: Potlatsch). Bei einem solchen Potlatch wurden die Gäste der Haida reichlich bewirtet und mit vielen Geschenken überhäuft.
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Die Kwakiutl (Eigenbezeichnung) waren ebenfalls indianische Küstenindianer. Heute leben noch etwa 3.000 von ihnen in der heutigen kanadischen Provinz British Columbia, auf der nördlichen Vancouver Island, den Queen Charlotte Islands und dem Festland. Ursprünglich unterteilten sich die Kwakiutl in etwa dreißig voneinander unabhängige Gruppen. Ihre Gesellschaft war in drei Klassen eingeteilt, die durch Vererbung bestimmt waren: Adel, Bürger und Sklaven. Auch sie lebten wie andere Küstenindianer hauptsächlich vom Fischfang, daneben gingen die Männer zur Jagd, und die Frauen sammelten Wildfrüchte und Beeren. Sie schufen außerdem Webarbeiten und waren für ihre Holzschnitzereien berühmt, bei denen Masken, Totempfähle und natürlich auch Kanus entstanden. Für die Herstellung ihrer Kleidung verwenden sie teilweise noch gesponnenen Bast, den sie aus dem Holz der Zedern gewinnen. |
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