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Datteln - Flutung des Dortmund-Ems-Kanals nach Kanalkatastrophe am 12.12.2005

Abb Am 11.10.2005 ereignete sich in Datteln, dem größten Kanalknotenpunkt Europas, eine der bedeutendsten Kanalkatastrophen in der Geschichte des Dortmund-Ems-Kanals.

Durch gelockerte Teile der Kanalspundwand flossen 1,5 Mio Kubikmeter Wasser in die angrenzende Lippe.

Das Teilstück von 8 km Länge vom Dattelner Meer bis zum Sperrtor in Lüdinghausen musste gesperrt und trockengelegt werden.

Das Wasser- und Schifffahrtsamt und das Wasserstraßen-Neubauamt hatten eine schwierige Aufgabe zu bewältigen. Zum einen musste das Kanalleck und zum anderen das Brückenbauwerk abgedichtet werden.


Abb Während der zweimonatigen Reparaturzeit fielen Kosten i.H.v. 11 Millionen Euro für das Neubauamt an.

Die Aufwendungen entstanden u.a. für die Verarbeitung von 1700 Tonnen Spundwänden, 18000 Tonnen Wasserbausteinen und mehr als 40000 Tonnen Erde und Ton.

Die Arbeiten liefen nonstop – Tag und Nacht, damit die Teilstrecke wieder beschiffbar gemacht werden konnte.

Am Montag, den 12.12.2005 war es nun endlich soweit. Um 4 Uhr begann das Wasser- und Schifffahrtsamt Rheine mit der ersten Etappe der Flutung.

Während der ersten Etappe sollten 500 Millionen Liter in die betroffene Kanalstrecke fließen.

 

Abb Am Sicherheitstor in Datteln wurden die 1 m² großen Klappen geöffnet, damit ca. 10000 l Wasser pro Sekunde in das trockene Kanalbett fließen konnten.

Dabei war höchste Vorsicht geboten. Durch das Öffnen der Klappen am Sicherheitstor entstand ein Druck von drei Tonnen pro Klappe.

Damit durch das Eindringen der Wassermassen keine Beschädigung des Kanalbettes eintreten konnte, wurden mit Steinen gefüllte Container mit zwei Kränen direkt vor den Klappen des Sperrtores ins Wasser gelassen, um den Druck zu bremsen.

Während der Flut mussten sämtliche Bauwerke am Kanal vom Neubauamt beobachtet werden, ob und inwieweit sie den Wassermassen standhielten.

Abb Dazu zählten die Unglücksbrücke über der Lippe, die Brücke über der Bundesstraße 236 bei Selm und eine kleine Überführung über einen landwirtschaftlich genutzten Wirtschaftsweg.

Am 13.12. 2005 wurden die weiteren 500 Millionen Liter geflutet.

Sollte die dritte Etappe am 14.12.2005 ebenfalls problemlos über die Bühne gehen, können die Ampeln am Sicherheitstor wieder von Rot auf Grün wechseln und der Dortmund-Ems-Kanal kann ab Donnerstag, den 15.12.2005 wieder für den Schiffsverkehr freigegeben werden.

Damit ist der Dortmund-Ems-Kanal, der zu den wichtigsten Wasserstraßen zwischen dem Ruhrgebiet und den dt. Seehäfen, Berlin und dem osteuropäischen Raum zählt, wieder voll einsatzfähig.



Weiteres

Ein großer finanzieller Schaden ist nicht nur für das Wasser- und Schifffahrtsamt und für das Wasserstraßen-Neubauamt sondern auch für die Binnenschiffer entstanden.

Durch die Sperrung des Teilstückes in Datteln mussten die Binnenschiffer einen großen Umweg machen bzw. vor den Sicherheitstoren in der Warteschleife stehen.

Die Ursache für dieses Unglück ist bis heute nicht geklärt.


Hier findest du Informationen über die Kanalstadt Datteln

Hier findest du weitere Informationen über die Geschichte der Stadt Datteln

 

Quelle:
Fotos: Medienwerkstatt

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