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Was ist ein Gladiator?

Abb Gladiatoren (Das Wort stammt von dem lateinischen Wort „gladius“ - „Stoßschwert“) waren im antiken Rom Berufskämpfer, die in öffentlichen Schaustellungen auf Leben und Tod gegeneinander zum Kampf antraten.

Der Kampf der Gladiatoren gegeneinander wurde als Gladiatur bezeichnet. Die Gladiatorenkämpfe waren Bestandteil des römischen Lebens von 264 vor Christus bis Anfang des 5. Jahrhunderts nach Christus.

Ursprung der Gladiatorenkämpfe

Der Ursprung der Gladiatorenspiele ist nicht vollständig geklärt. Man vermutet, dass Gladiatorenkämpfe eine religiöse Bedeutung im Rahmen von Totenfeiern hatten. Grabmalereien aus dem 6. Jahrhundert vor Christus weisen darauf hin, dass diese Spiele ihre Herkunft bei den Etruskern haben könnten.

Die ersten Gladiatorenspiele

In Rom fanden die ersten Gladiatorenspiele im Jahre 264 vor Christus statt, als Decimus Junius Brutus in Gedenken an seinen kurz zuvor verstorbenen Vater auf einem Marktplatz in Rom drei Sklavenpaare gegeneinander zum Kampf antreten ließ.

Diesem Beispiel folgten sehr bald weitere römische Adlige, die mit diesen als „munus“ = Dienst, bezeichneten Vorführungen ebenfalls ihre Verstorbenen ehrten.

Bei dem römischen Historiker Festus steht dazu zu lesen:

„Es war Brauch, Gefangene auf den Gräbern tapferer Krieger zu opfern; als die Grausamkeit dieser Sitte allen erkenntlich war, beschloss man, Gladiatoren vor den Grabstätten kämpfen zu lassen ...“

Abb Die Veranstalter solcher Gladiatorenkämpfe waren wohlhabende Privatleute, denn sie waren als einzige in der Lage, sich sowohl die Kosten für die Gladiatoren als auch das anschließende aufwändige Bankett zu leisten.

Im Laufe der Zeit entdeckten vor allem römische Politiker, dass die Veranstaltung solcher „munera“ ein geeignetes Mittel war, sich die Zuneigung der römischen Bevölkerung zu erwerben.

Die Zuschauer verfolgten das Geschehen dicht gedrängt am Rand stehend.

Sitztribünen gab es zunächst bei den ersten Veranstaltungen nicht.

Als die Beliebtheit von Gladiatorenkämpfen beim römischen Volk zunahm und man es als Recht anerkannte, auf diese Weise unterhalten zu werden, wurden die Spiele immerprächtiger und größer veranstaltet.

Kurz darauf wurden die ersten hölzernen Sitztribühnen errichtet und erste Tierhetzen wurden in die munera aufgenommen. Beide Erweiterungen des Programms entwickelten sich allmählich als feste Bestandteile der Veranstaltungen.

Je außergewöhnlicher die Veranstaltung war, desto eher stiegen die Veranstalter in der Gunst des Volkes.

Von Gaius Iulius Caesar wird überliefert, er hätte seine Gladiatoren mit Rüstungen aus Silber ausstatten lassen, um die römische Bevölkerung zu beeindrucken.

Während Wagenrennen, Theateraufführungen und Tierhetzen als öffentliche Aufgabe verstanden wurden, waren die Gladiatorenkämpfe bis 42 v. Chr. eine rein privat finanzierte Angelegenheit.

Dies änderte sich in der Zeit der Staatskrise nach der Ermordung Caesars. Die Aedile beschlossen in diesem Jahr zum ersten Mal, nicht nur Wagenrennen öffentlich auszurichten, sondern auch Gladiatorenkämpfe. Sie fanden im Rahmen der „ludi cereales” statt, den Feierlichkeiten zu Ehren der Göttin Ceres. Begleitet wurden diese ersten öffentlich finanzierten Gladiatorenkämpfe von Tierhetzen.

Die Herkunft der Gladiatoren

Bei den ersten Kämpfern handelte es sich zunächst um Sklaven oder Kriegsgefangene. Auch später wurden vor allem Gefangene, verurteilte Verbrecher und Sklaven als Gladiatoren eingesetzt.

Doch bereits im 1. Jahrhundert vor Christus verpflichteten sich auch freie Bürger als Gladiatoren.

Obwohl Gladiatoren gesellschaftlich noch niedriger als Sklaven standen, war das Interesse, Gladiator zu werden, zeitweilig so hoch, dass der Senat dies durch ein Gesetz einzuschränken versuchte. So sollen gegen Ende der ersten Republik fast die Hälfte der Gladiatoren ehemals freie Bürger gewesen sein, die mit dem Eintritt in den Berufstand des Gladiators ihre Freiheit aufgaben.

Diese Entscheidung ist aus heutiger Sicht aufgrund der damaligen allgemein kurzen Lebenserwartung der Menschen nur gut verständlich. Denn ein Gladiator hatte nur ein- bis dreimal pro Jahr zu kämpfen und wurde in der restlichen Zeit gut versorgt, auch die medizinische Versorgung, die ein Gladiatoren genoss, war beispielhaft.

Nach weit verbreiteter Auffassung begannen während der römischen Kaiserzeit die Gladiatorenspiele mit dem Gruß an den Caesar:

„Morituri te salutant” – die Todgeweihten grüßen dich.

Tatsächlich überliefert ist dieser Gruß nur für eine einzige Gegebenheit.

Dabei handelte es sich um eine von Kaiser Claudius inszenierte Seeschlacht und nicht um einen Gladiatorenkampf.

Dennoch beschreiben diese Worte die Lebenssituation eines Gladiators recht zutreffend. Gladiatoren wurden selten älter als dreißig Jahre, ihre Lebenserwartung schwankte allerdings im Laufe der Jahrhunderte erheblich.

 


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Quelle:
Bild 1: http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Jean-Leon_Gerome_Pollice_Verso.jpg
http://de.wikipedia.org/wiki/Gemeinfreiheit
Pollice Verso by Jean-Léon Gérôme, 1872

Bild 2: http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:GladiatorFeldflasche.jpg
http://en.wikipedia.org/wiki/GNU_Free_Documentation_License
Feldflasche mit einem Reliefdekor eines Gladiatorenzweikampfes

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