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Robert Koch und das Robert Koch-Institut

Abb Als Robert Koch 1880 nach Berlin kam, arbeitete er zunächst im „Kaiserlichen Gesundheitsamt“.

Dieses war 1876 gegründet worden und hatte erst nach dem Umzug in die Luisenstraße 57 im Jahre 1879 ein chemisches und ein Hygiene-Laboratorium erhalten.

Kochs erste Mitarbeiter im neuen bakteriologischen Laboratorium waren Friedrich Loeffler (1852-1915) und Georg Gaffky (1850-1918), die in dieser Reihenfolge nach seinem Ausscheiden als Direktor des „Instituts für Infektionskrankheiten“ beide seine Nachfolger in diesem Amt wurden.

Obwohl die Gründung eines eigenen Institutes zur Erforschung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten seit 1887 erwogen wurde, gab erst der X. Internationale Medizinische Kongress 1890 in Berlin den Ausschlag, für Preußen ein “Institut für Infektionskrankheiten” zu etablieren.

Seit der Eröffnung am 1. Juli 1891 übernahm das “Koch'sche Institut” wie es schon vor der Einweihung genannt wurde, Aufgaben für Städte und Reichsbehörden. Internationale Anfragen wurden ebenfalls beantwortet, meist waren es Gutachten auf der Grundlage experimenteller Arbeiten.

Der erste Standort befand sich neben der Charité, dem größten und ältesten Krankenhaus der Stadt Berlin. Die wissenschaftliche Abteilung wurde in einem umgebauten Wohnhaus eingerichtet, das wegen des Grundrisses “Triangel” hieß.

Die Krankenabteilung war in einzeln stehenden Baracken auf dem Charité-Gelände östlich der Bahngleise untergebracht. Diese Lösung verstanden die Beteiligten als Provisorium, nicht zuletzt, weil bereits eine Vergrößerung der Charité mit neuen, zweckmäßigen Gebäuden geplant war.

1897 erfolgte die Grundsteinlegung am heutigen Standort. Das Nordufer und dessen Umgebung lagen damals am nordwestlichen Stadtrand Berlins. Eingemeindungen seit 1861 und Bevölkerungswachstum ließen erwarten, dass der Standort im Hinblick auf die Entwicklung Berlins günstig gewählt war.

Im Sommer 1900 war der Bau fertig gestellt. Auf dem weitläufigen Gelände gab es Ställe für Tiere wie Rinder, Pferde, Schafe und sogar Frettchen und Frösche. Gleichzeitig entstand auf der anderen Straßenseite das vierte städtische Krankenhaus, das seit seiner Eröffnung im Jahr 1906 den Namen Rudolf Virchows trägt. Eine spezielle Infektionsabteilung leitete ein Arzt, der zugleich Mitarbeiter des Koch’schen Instituts war. So sollte der Grundsatz der “wissenschaftlichen” und “Krankenabteilung” erhalten bleiben.

Weitere Kooperationen ergaben sich durch die “Wutschutz”- und andere neue Abteilungen. Von 1907 bis 1948 ergänzte die Angliederung eines Medizinal-Untersuchungsamtes die Forschungsaufgaben um Service-Leistungen für Berlin.

Zum 30. Jahrestag der Entdeckung des Tuberkel-Bazillus erhielt das Institut den Namenszusatz “Robert Koch”, nach dem ersten Weltkrieg verschwand das “Königliche” aus dem Namen.

Von 1935 bis 1942 gehörte das „Institut für Infektionskrankheiten Robert Koch“ zum Reichsgesundheitsamt.

Seinen heutigen Namen trägt das Institut seit dem 1. April 1942 als es zur “Reichsanstalt” wurde.

Nach Ende des II. Weltkrieges wurde das „Robert Koch-Institut“ 1945 mit Genehmigung der Alliierten der Gesundheitsadministration der Stadt Berlin zugeordnet, behielt aber einen Sonderstatus dadurch, dass sich die Aufgaben nicht auf Berlin konzentrierten sondern weit darüber hinaus reichten.

Mit den politischen Vereinbarungen der Alliierten über Berlin zeichnete sich seit 1948 eine Lösung ab. 1952 wurde das „Robert Koch-Institut“ Bestandteil des „Bundesgesundheitsamtes“ und blieb es bis zur Auflösung dieser Behörde.

Seit 1994 ist das Institut als obere Bundesbehörde eine wissenschaftliche Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit und soziale Sicherheit.

 

Das Mausoleum für Robert Koch im „Robert Koch-Institut“ 

Am 10. Dezember 1910 fand die Beisetzung der Asche Robert Kochs in dem für ihn in seinem Institut errichteten Mausoleum in Gegenwart von Familienmitgliedern, Freunden, Kollegen und hohen Vertretern aus Wissenschaft und Politik statt.

Im Erdgeschoss des Südwestflügels gegenüber dem Hörsaal wurde ein großer Raum, in dem zu Lebzeiten Robert Koch’s die photographische Abteilung untergebracht war, als Grabstätte ausgewählt und mit Marmor in verschiedenen Farbtönen ausgekleidet.

Die westliche Schmalseite enthält das von dem Berliner Künstler Professor Walter Schmarje ausgeführte Epitaph mit dem Reliefbild Robert Kochs. Darunter befindet sich in einer durch eine weiße Marmorplatte verschlossenen Nische die Urne mit der Asche.

An der Ostseite des Mausoleums sind unter der Überschrift “Robert Koch - Werke und Wirken” wesentliche Daten seiner Biographie dargestellt. Mit der Gestaltung des Raumes brachten Mitarbeiter, Kollegen und Freunde ihre Wertschätzung für den Forscher und Menschen zum Ausdruck.

Hier erfährst du etwas über Robert Koch - dem Entdecker des Tuberkuloseerregers

 

Quelle:
Diese Seite entstand mit freundlicher Unterstützung des Robert Koch-Instituts
Hinweis zum Foto: Robert Koch-Instiut-historischer Standort am Nordufer in Berlin

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