Der Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V. ist der größte Förderverein zur
Finanzierung der SOS-Kinderdörfer und zusätzlichen Sozialeinrichtungen in der
sogenannten Dritten Welt. Seit seiner Gründung 1963 entwickelte sich der Verein zum
Rückgrat der weltweiten SOS-Organisation, zu der sich insgesamt sechs Millionen
Freunde und Gönner bekennen.
1963 - in Europa gab es bereits über 20 SOS-Kinderdörfer - bat man Hermann
Gmeiner, den Gründer der SOS-Kinderdörfer, in Korea zu helfen. Bei seinem ersten
Besuch in dem von Armut und Bürgerkrieg gebeutelten Land, bettelte ihn ein kleiner
Junge an. Hermann Gmeiner versprach Hilfe und forderte den Buben auf, mit seinen
Freunden Reiskörner, das Sinnbild für Leben, Glück und Gesundheit, zu sammeln.
Mit einem ganzen Sack voll Reis kehrte Hermann Gmeiner heim nach Europa. Dort
verkaufte er mit Unterstützung von freiwilligen Helfern einzelne Reiskörner für eine Mark.
Die Idee „Ein Reiskorn für Korea“ war geboren. Sie wurde ein voller Erfolg. Es kamen
so viele Spenden zusammen, dass in Daegu/Korea ein SOS-Kinderdorf gebaut werden
konnte und noch Geld für ein zweites in Indien übrig blieb.
Gmeiner gründete daraufhin in München den nach ihm benannten Fonds zur
Finanzierung von SOS-Kinderdörfern in aller Welt. Der erste Schritt über die Grenzen
Europas hinaus war getan. Im Laufe der Jahre entstanden SOS-Kinderdörfer rund um
den Erdball. Neben den Ländern der sogenannten Dritten Welt bildet Osteuropa seit
dem Fall des Eisernen Vorhangs einen neuen Schwerpunkt der SOS-Arbeit.
In Krisensituationen, wie Bürgerkriegen, Hunger- oder Naturkatastrophen, wird SOS mit
Soforthilfeprojekten tätig. SOS-Nothilfeprogramme in Somalia, Ruanda, Bosnien, und
zuletzt in Indien, Sri Lanka und Indonesien sind Beispiele dafür. Oft entstehen aus
diesen Projekten SOS-Kinderdörfer für die Kinder, die nach solchen Katastrophen
niemanden mehr haben.
Die SOS-Kinderdörfer sind heute ein weltweit tätiges privates Sozialwerk für Kinder in
Not: In 132 Ländern gibt es 452 SOS-Kinderdörfer und 1.238 soziale
Zusatzeinrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Jugendwohneinrichtungen,
Ausbildungszentren, Krankenhäuser, Sozialstationen und Nothilfeprojekte.
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