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Strauß – Der größte flugunfähige Vogel der Welt

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Noch vor wenigen Jahrzehnten lebte der Strauß (Struthio camelus) in fast allen Steppen, Savannen und sogar Wüstenstrichen Afrikas und Vorderasiens; doch inzwischen wurde er fast überall ausgerottet.


Heute kommt der afrikanische Strauß als einzige Art der früher in Asien, Europa und Afrika mit 9 Arten verbreiteten Familie nur noch in den Naturreservaten Ostafrikas vor oder wurde in anderen Gebieten wieder eingebürgert (zum Beispiel in Australien).

 

Lebensweise 

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Der afrikanische Strauß ist der größte noch lebende, flugunfähige Vogel der Welt. Die riesigen, fast 3 m großen und um die 150 kg schweren Vögel haben sich einem Leben in der Ebene vollkommen angepasst.

Ihr für die Vogelwelt einzigartiger Verdauungsapparat (sie besitzen 3 Magenabschnitte, 14 m Darmlänge und 70 cm Blinddarmlänge) ermöglicht es ihnen, ihre Kost so gut wie möglich zu verarbeiten.

Sie schlingen sich die härtesten Pflanzen und Wurzeln ganz hinunter, machen aber ebenso auch Jagd auf Insekten, Reptilien und kleine Nagetiere.

Auch mit längeren Trockenzeiten haben Strauße keine größeren Probleme.

Im Unterschied zu allen anderen Vogelarten wird ihr Harn in der Kloake eingedickt und vollständig vom Kot getrennt ausgeschieden.

Ihre Bereitschaft, sich fortzupflanzen, wird sowohl vom Nahrungsangebot als auch von der zur Verfügung stehenden Flüssigkeit bestimmt.

Aussehen

Der Kopf eines Straußes ragt auf dem langen, nur wenig befiederten Hals hoch hinaus, und den aufmerksamen Vögeln kann nur schwer ein Feind entgehen.

Seine Augen sind durch dichte Wimpern vor Staub geschützt und beobachten unablässig die ganze Umgebung. Die Vögel schließen sich oft zu großen und friedlichen Verbänden zusammen.

Wenn sich ihnen ein Feind nähert, hat er nur wenig Chancen. Denn schnell löst sich die Straußengruppe in kleinere Verbände auf.

An den kräftigen Beinen sitzen nur zwei Zehen, die in harten und sehr scharfen Krallen enden, welche sowohl für einen Feind aber auch für den Menschen schnell zur tödlichen Gefahr werden können.

 

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Strauße sind – nicht nur auf der Flucht vor Feinden - unglaublich schnelle Laufvögel.

Im schnellen Lauf belasten sie sogar nur die große, innere Zehe.

Man hat Geschwindigkeiten bis zu 55 - 65 km/h ermittelt, die ein Strauß sogar über eine längere Zeit durchhalten kann.

Im Ernstfall können sich die angriffslustigen Straußenhähne aber auch sehr gut wehren und haben es nicht unbedingt nötig, wegzulaufen.

Sie können bis zu 1,5 Meter hoch springen und setzen ihre lange Kralle an der inneren Zehe als eine wirksame Waffe ein. So haben die Strauße in ihrer natürlichen Umwelt die besten Überlebenschancen.

Der Strauß kann von der Schnabelspitze bis zum Schwanzende etwa 2 m Länge erreichen.

Die Scheitelhöhe eines erwachsenen Männchens beträgt etwa 2,75 m; die Weibchen hingegen sind kleiner.

Je nach Art und Geschlecht beträgt das Gesamtgewicht 75-150 kg. Die größte Unterart ist der Massai-Strauß.

Das Federkleid der Strauße ist bei den Männchen schwarzglänzend, und nur die Flügel und Schwanzfedern sind weiß.

Die Weibchen sind vorwiegend graubraun gefärbt. Die nackten Hautteile am Körper - der Hals und die Beine - sind bei den Männchen, je nach Unterart verschiedenartig gefärbt, rosa bis fleischfarben oder blaugrau, beim Weibchen graubraun.

An dem relativ kleinen Kopf sitzt ein etwa 12 cm langer Schnabel. Der Schnabelspalt reicht weit nach hinten bis unter die Augen.

Der Lauf ist mit Hornschilden besetzt und endet in den oben beschriebenen 2 Zehen.

Die Küken sind bis zu einem Alter von 2 Monaten weiß bis rötlich gefärbt und weisen schwarze Flecken an Kopf und Hals auf.

Die jungen Hähne haben erst mit 3 - 4 Jahren das voll ausgefärbte Federkleid.

Fortpflanzung 

Abb Häufig schart ein Hahn bis zu sechs Hennen um sich herum. Alle zusammen leben in großen Verbänden.

Ein Hahn übt die Vollbalz aber nur aus, wenn er mit einer dieser Hennen allein ist. Zuvor lockt er die Henne in einer Art Vorbalz von den anderen Hennen weg.

Dann lässt er sich vor dem Weibchen auf die Vorderfüße nieder und entfaltet seine weißen Schwung- und Schwanzfedern.

In dieser Körperhaltung wirft er seinen Kopf auf den Rücken und bewegt den Hals in schnellen Bewegungen hin und her. Dabei bewegen sich die Flügel und der Schwanz im Rhythmus mit. Immer wieder ertönt dabei der dumpfe Balzruf.

Die Henne schaut so lange unbeweglich zu, bis der Hahn dann plötzlich aufspringt.

Nun lässt sie sich zu Boden fallen und gibt dem Hahn so die Chance, aufzusteigen und sie zu begatten.

Wenn sich ein Hahn mit seinen Hennen gepaart hat, sucht er einen Nistplatz aus, den er sehr gründlich reinigt.

Das eigentliche Nest besteht aus einer einfachen Vertiefung, in die alle Hennen ihre je 6-8 Eier gemeinsam legen.

Ein Straußenei ist 14-17 cm lang, zwischen 11 und 13 cm breit und erreicht ein Gewicht von bis zu 1,5 kg.

Der Hahn bebrütet die Eier die ganze Nacht hindurch, während er am Tage durch seine Lieblingshenne – die Haupthenne - die ganz allein am Brutgeschäft beteiligt wird, abgelöst wird.

Das unauffällige Gefiederkleid der Henne gewährt bei Tageslicht einen guten Schutz, während der Hahn in der Nacht durch die Dunkelheit besser getarnt ist.

Etwa 42-48 Tage lang wird das Nest vor allen Angreifern geschützt, bis dann die Jungen aus den Eiern schlüpfen.

Die kleinen Straußenküken können schon 48 Stunden später ihren Eltern folgen. Mit ihrem stachligen Federkleid sehen sie zunächst allerdings eher wie ein Igel aus, und haben nicht viel Ähnlichkeit mit einem Vogel.

Nähert sich ein Feind naht, rennen sie sich blitzschnell in alle Richtungen und legen sich flach auf den Boden, während ihre Eltern versuchen, die Angreifer ablenken. Dennoch aber werden die kleinen Strauße oft das Opfer von Raubtiere.

Gefährdung

Das Unglück der Strauße waren schon immer seine wunderschönen Federn, die schon in der Antike von den Ägyptern begehrt wurden.

Im Mittelalter schmückten die Ritter damit ihre Helme, und auch die Damenmode – eine Feder am Hut zu tragen – bereitete vielen Straußen ein tödliches Ende.

In vielen Gebieten wurden sie regelrecht ausgerottet. Die Rettung für ihren Erhalt brachten letztlich Geschäftsleute, die Straußenfarmen einrichteten, um den Profit zu erhöhen. Damit aber konnte ein großer Bestand erhalten werden.

Die Nachfrage an Straußen ließ jedoch wieder nach, und die Züchter mussten ihr gewinnbringendes Geschäft aufgeben.

Nur in Südafrika konnten sich noch einige Straußenfarmen halten.

Wenn nicht geeignete Schutzmaßnahmen getroffen werden, könnte es schnell zu einer Gefährdung der ganzen Art kommen.

Da sich der Strauß sich auch in Gefangenschaft gut vermehrt und sich auch den Verhältnissen in den Naturreservaten Ostafrikas gut anpassen kann, ist mit einer Ausrottung vorläufig zum Glück nicht zu rechnen.

 

Quelle:
Foto 1 - 3: http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:StrausseNgorongoroKrater1977.jpg
http://en.wikipedia.org/wiki/GNU_Free_Documentation_License

Foto 4 und 5: http://images.fws.gov/

Foto 6 und 7: www.pixelquelle.de

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