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Vogelspinne - Riesenvogelspinne

Die Tierwelt der tropischen Regenwälder: Vogelspinnen

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Die tropischen Tieflandregenwälder von Französisch-Guayana sind Heimat der größten Spinne der Welt, der Riesenvogelspinne.

Temperaturen um 28°C und eine Luftfeuchtigkeit von annähernd 100% bilden den idealen Lebensraum der in Höhlen im Boden lebenden Tiere.

Theraphosa blondi, so ihr lateinischer Name, hat wie alle Spinnen acht Beine; und wenn sie diese von sich streckt, kann sie einen stattlichen Durchmesser von bis zu 30 (!) Zentimetern erreichen.

Am Vorderkörper der Spinne sitzen zwei Taster, acht Augen, die Mundöffnung mit den zwei Zähnen, und auch die Beine setzen allesamt hier an.

Der deutlich vom Vorderkörper abgegrenzte Hinterleib trägt lebenswichtige innere Organe wie Lungen, Geschlechtsorgane und die Spinnwarzen.

Verteidigung

Der ganze Körper ist mit Haaren bedeckt. Bei Gefahr kann T. blondi die Haare ihres Hinterleibs abstreifen und dem potenziellen Angreifer entgegenschleudern. Der verliert schnell die Lust an der Spinne, wenn die mit Widerhäkchen besetzten Haare seine Augen und Schleimhäute empfindlich reizen.

Hat der Angreifer von den Haaren noch nicht genug, richtet sich die Spinne auf und zeigt dem Angreifer die bis zu 1,7 cm langen Zähne. Ein imposanter Anblick!

„Vogelspinne"

Auf einer Reise durch Surinam im Jahr 1699 hat die Künstlerin Sybille Merian eine Spinne beobachtet, die auf einem Vogel saß. Die Szene hat sie 1705 auf einem Stich festgehalten. So wurde der Begriff "Vogelspinne" geprägt.

Aus der Haut fahren

Spinnen haben kein Skelett aus Knochen. Stabilität bekommen die Achtbeiner aus der Chitinhaut (Exoskelett). Diese ist starr, und wenn die Spinne wachsen will, muss sie raus aus der alten Haut.

Unter der hat sich vor der Häutung eine neue, weiche Haut gebildet, in der die Spinne wachsen kann, bevor diese aushärtet.

Interessant: Mit der Häutung können bei Spinnen auch verlorengegangene Beine regeneriert werden.

Ernährung

Theraphosa blondi ernährt sich vorwiegend von Insekten, die an ihrer Wohnhöhle vorbeikommen. Feine Fäden aus Spinnseide vor und in der Wohnhöhle verraten der Spinne das potenzielle Futtertier. Sicherlich ist T. blondi auch in der Lage kleine Säugetiere (Mäuse) zu fangen. Doch kommt das eher selten vor.

Vogelspinnen - giftig?

Ein Vorurteil soll an dieser Stelle ausgeräumt werden: Zwar sind alle Vogelspinnen giftig, allerdings stellt die geringe Giftwirkung keine Gefahr für den Menschen dar. Nur der Biss mit den großen Zähnen ist sicherlich sehr schmerzhaft.

Fortpflanzung

Nach der Paarung - ein sehr komplexer Vorgang, bei dem in Ausnahmefällen das Männchen dem Weibchen zum Opfer fällt - zieht sich das Weibchen in seine Wohnhöhle zurück.

Dort baut es aus Spinnseide einen Kokon und legt die befruchteten Eier hinein. Nach etwa 7-12 Wochen schlüpfen die Jungen und verlassen nach und nach die sichere Wohnhöhle. Die Weibchen können bis zu 20 Jahre alt werden, Männchen etwa 4 - 5 Jahre.

 

 

Quelle:
Mit freundlicher Genehmigung und Unterstützung von: http://www.faszination-regenwald.de
© 2000-2005: Tom Deutschle und Dr. Bernhard Lohr
E-Mail: deutschle@faszination-regenwald.de
Foto: © 2003 Tom Deutschle, Französisch-Guayana
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