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Liturgische Farben

Liturgische Farben sind die Farben von Gewändern, Fahnen und Schmuck, die zu bestimmten Liturgien der christlichen Kirchen benutzt werden.

Die liturgischen Farben für Gewänder und Paramente werden heute in der katholischen, anglikanischen und lutherischen Kirche etwa gleich verwendet.

 

Römisch - katholische Kirche 

Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil zu Beginn der 60er Jahre (20. Jahrhundert) benutzt die römisch - katholische Kirche nur noch vier liturgische Farben für die Gewänder von Priestern und Ministranten:
- Weiß, die Farbe des Lichtes, wird ausschließlich an Hochfesten wie Weihnachten und Ostern mit den nachfolgenden Festzeiten, an Herrenfesten wie Fronleichnam und Christkönig, sowie an Marienfesten und anderen Nicht - Märtyrerfesten getragen.
- Rot, Sinnbild des Heiligen Geistes, wird an Pfingsten und während der Firmung als Farbe des Heiligen Geistes, am Palmsonntag und Karfreitag sowie an Märtyrerfesten getragen.
- Violett, Sinnbild für den Übergang und die Verwandlung, wird in den Bußzeiten vor Ostern (Fastenzeit) und vor Weihnachten (Advent) sowie bei Begräbnissen getragen. Seit der Liturgiereform ersetzt violett zusätzlich die Farbe Schwarz.
- Grün, die Farbe des Wachstums und der Hoffnung, ist die liturgische "Alltagsfarbe" und wird an allen "normalen" Sonn- und Werktagen des Kirchenjahres getragen. Die Begründung hierfür ist, dass der Alltag der Christen von Hoffnung geprägt sein soll.
- Gold und Silber sind als besonders festliche Form der weißen Farbe zu verstehen und keine eigenständige Liturgiefarbe.
- Rosa ist als Aufhellung der violetten Farbe zu verstehen und ebenfalls keine eigenständige Liturgiefarbe, sie kann nur an den Sonntagen Gaudete (3. Adventssonntag) und Laetare (4. Fastensonntag) getragen werden, um den freudigen Charakter der Mittfastentage zur Hälfte der Bußzeit zu betonen.
- Schwarz ist die Farbe der Trauer und wurde an Karfreitag, Allerheiligen, Allerseelen und bei Begräbnissen getragen. Seit der Liturgiereform wird sie zunehemnd durch violett ersetzt.
- Blau, die Farbe der Reinheit, galt früher für Marien- und Bekennerfeste (Bekenner = Glaubenszeugen, die keine Märtyrer waren, wie etwa der Heilige Martin). Sie wurde durch weiß ersetzt.

 

Evangelische Kirche 

Abb Sie kennt vier bis fünf liturgische Farben. Nach ihnen richten sich in erster Linie die Antependien (von lateinisch: ante = vor, pendere = hängen, also Kanzel-, Altar- und Lesepultbehänge).
- Violett für die Vorbereitungszeit auf hohe Christusfeste und die Bußzeit (Adventszeit vor Weihnachten, Passionszeit vor Ostern sowie für den Buß- und Bettag)
- Weiß für die hohen Christusfeste und ihre Festzeiten (Weihnachten und Epiphanias einschließlich des letzten Sonntags nach Epiphanias; Ostern und die Osterzeit, einschließlich Trinitatis; außerdem einige kleinere Feste)
- Rot (Farbe des Feuers und der Liebe) für besondere Feste, die mit dem Wirken des Heiligen Geistes oder der Kirche an sich zu tun haben; auch für Gedenktage von Märtyrern, vorbildlichen Christen und Kirchenlehrern sowie weiteren Gedenktagen, aber auch für Konfirmationen, Kirchweihe und insbesondere das Pfingstfest
- Grün für ungeprägte Zeiten (Zeit nach Epiphanias (außer am letzten Sonnag nach Epiphanias) sowie die Vorfastenzeit vor Aschermittwoch; außerdem für die Trinitatiszeit an den Sonntagen nach Trinitatis
- Schwarz als Farbe der Trauer bei Beerdigungen oder als zusätzliche Möglichkeit für den Karfreitag; außerdem am letzten Sonntag im Kirchenjahr, wenn er als Gedenktag der Entschlafenen oder Totensonntag begangen wird

Die Abbildung zeigt das evangelische Kirchenjahr mit den liturgischen Farben.

 

Quelle:
Abbildung: Wikipedia
http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Kirchenjahrev.png
Lizenzstatus GNU-FDL: http://de.wikipedia.org/wiki/GNU-Lizenz_f%C3%BCr_freie_Dokumentation

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