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Sonett 57

Dein Sklave bin ich, nimmer darf ich ruhn,
Um deines Winks gewärtig stets zu sein.
Wertlos ist meine Zeit und all mein Tun,
Bis du mich rufst, sie deinem Dienst zu weihn.

Ich schelte nicht endloser Stunden Zahl,
Wenn deiner harrend träg der Zeiger kreist,
Noch dünkt, o Herr, mich schwer der Trennung Qual,
Wenn deinen Diener du zu gehen heißt.

Noch wag' ich, dich durch Eifersucht zu kränken,
Wo du jetzt weilst, und was dein Treiben ist;
Still harrt dein Knecht, wagt traurig nur zu denken,
Wie du beglückst die andern, wo du bist.

So närrisch treu ist Liebe, daß Verdacht,
Was du auch tust, ihr nimmermehr erwacht.

 

 

Quelle: http://gutenberg.spiegel.de/shakespr/sonett/0sonette.htm

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