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Sonett 63

Einst ist mein Freund gebrochen und zerzaust,
Wie heute ich, von roher Zeiten Hand;
Sein Blut vertrocknet, und die Stirne kraust
Sich voller Runzeln, wenn zu rasch entschwand

Sein froher Tag in jähen Alters Nacht.
Und alles, was als König ihm gefront,
Die holden Reize, seines Lenzes Pracht,
Sie schwinden oder sind bereits entthront.

Für jene Zeiten will ich einen Schild
Ihm vor des Alters grausem Messer reichen,
Niemals soll es des Freundes süßes Bild
Aus dem Gedächtnis wie dem Leben streichen.

In diese schwarze Schrift fass' ich ihn ein,
Und so wie sie, wird er unsterblich sein.

 

 

Quelle: http://gutenberg.spiegel.de/shakespr/sonett/0sonette.htm

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