Kategorie:  Alle    Mensch und Gemeinschaft     Literatur und Sprache     Lyrik     Shakespeares Sonette   

Sonett 66

Des Todes Ruh' ersehn' ich lebensmüd,
Seh' ich Verdienst als Bettler auf der Welt,
Und leeres Nichts zu höchstem Prunk erblüht,
Und reinste Treue, die im Meineid fällt,

Und goldne Ehre, die die Schande schmückt,
Und Mädchenunschuld roh dahingeschlachtet,
Und Kraft durch schwache Leitung unterdrückt,
Und echte Hoheit ungerecht verachtet,

Und Kunst geknebelt durch die Übermacht,
Und Unsinn herrschend auf der Weisheit Thron,
Und Einfalt als Einfältigkeit verlacht,
Und Knecht das Gute in des Bösen Fron,

Ja lebensmüd entging' ich gern der Pein,
Ließ den Geliebten nicht mein Tod allein.

 

 

Quelle: http://gutenberg.spiegel.de/shakespr/sonett/0sonette.htm

  Kategorie:  Alle    Mensch und Gemeinschaft     Literatur und Sprache     Lyrik     Shakespeares Sonette   



Lernwerkstatt für das iPad Lernwerkstatt 10


www.medienwerkstatt.de
Diese Seiten werden kostenlos für Kinder
von der Medienwerkstatt Mühlacker produziert

Copyright © 2004-2024 Medienwerkstatt Mühlacker Verlagsges. mbH. Alle Rechte vorbehalten

Mitglied bei seitenstark.de

Wir sind Mitglied