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Sonett 79

Als ich alleine deine Gunst errang,
Da war dein Zauber nur in meinem Lied,
Doch jetzt verfällt mein anmutreicher Sang,
Jetzt krankt die Muse, die vor andern flieht.

Ich weiß, mein Liebling, deine Gaben sind
Wohl würdig eines bessern Dichters Lieder,
Doch was dein Sänger je von dir ersinnt,
Raubt er dir nur und gibt es dir dann wieder.

Er leiht dir Tugend, und von deinem Wesen
Stahl er dies Wort; auf deinem Antlitz stand
Die Schönheit, die er rühmt, denn dir erlesen
Kann er kein Lob, das er nicht bei dir fand.

Drum dank' ihm nicht, wie sehr sein Lied auch prahlt,
Denn was er schuldet, wird von dir gezahlt.

 

 

Quelle: http://gutenberg.spiegel.de/shakespr/sonett/0sonette.htm

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