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Sonett 103

Wie arm ist doch, was meine Muse bringt
Trotz ihrer Ehrsucht weitgestreckter Bahn,
Daß höhren Wert mein Stoff allein erringt,
Als mit dem Lob, das ich dazugetan!

Oh, schilt mich nicht, wenn ich nichts Bessres habe!
Blick' in den Spiegel, sieh ein Angesicht,
Das, viel zu schön für meine Dichtergabe,
Mich tief beschämt und Hohn dem Liede spricht.

Wär' es nicht Sünde, was so wohlgefiel,
Blöd zu entstellen, sucht' ich's zu verschönen?
Denn das ist meiner Lieder höchstes Ziel,
Von deinen Gaben, deinem Reiz zu tönen!

Doch mehr, viel mehr, als je mein Sang erschließt,
Zeigt dir dein Bild, das du im Spiegel siehst!

 

 

Quelle: http://gutenberg.spiegel.de/shakespr/sonett/0sonette.htm

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