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Sonett 150

Durch welche Macht ward diese Allmacht dein,
Die mich zum Sklaven deiner Fehler macht,
Dass ich den klaren Blick der Lüge zeihn
Und schwören muss, der Tag sei dunkle Nacht?

Woher nahmst du die Anmut in der Sünde,
Dass ich in deiner Taten schlimmstem Gift
Noch so viel Treffliches und Gutes finde,
Dass es der andern Tugend übertrifft?

Wer gab dir, meine Liebe stets zu schärfen,
Je mehr zum Hass mich mahnte meine Pflicht?
Oh, lieb' ich auch, was andere verwerfen,
Mit ihnen mich verwerfen darfst du nicht!

Denn wenn dein Unwert mich zur Liebe zwang,
Verdien' erst recht ich deiner Liebe Dank.

 

 

Quelle: http://gutenberg.spiegel.de/shakespr/sonett/0sonette.htm

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