Die ersten Straßen der Römer waren noch recht primitiv. Sie bestanden aus gestampfter Erde mit Kieseln. Die Etrusker hingegen kannten schon um 400 v.Chr. voll gepflasterte Wege. Die Römer übernahmen vieles von ihren ehemaligen Herren und brachten die Straßenbaukunst in der Antike zur Vollendung. Schon zu der Zeit gab es das Zwölf-Tafel-Gesetz, ein primitives Straßenrecht. So wurde geregelt, dass das Vieh auf Straßen zu treiben war, wenn Straßen existierten. Auch die Wegbreite war bereits vorgeschrieben. Auf der Geraden betrug sie acht Fuss, in Kurven sechzehn Fuss. Dies lag daran, dass die damaligen Wagen zumeist keine Drehachse hatten und in einer Kurve mehr Platz brauchten. Unter Kaiser Trajan erreichte das gesamtrömische Straßennetz seine größte Ausdehnung in einer Länge von 80.000 km. Dazu kamen noch 300.000 km nicht ausgebaute Routen. Die längste durchgehende Verbindungsstraße war die Via Nerva mit 2.000 km. Sie verband die Meerenge von Gibraltar mit Alexandria . |
Straßenbau:Die Technik des befestigten Straßenbaus hatten die Römer von den Etruskern übernommen und derartig verfeinert, dass ihre Bauten die Jahrtausende überdauern sollten. Da gepflasterte Wege in der Regel militärischem Transport dienten, gehörten die meisten Straßenbauingenieure dem Militär an. Das Hauptanliegen der Erbauer war das schnelle und reibungslose Transportieren von Truppen zwischen Garnisonen und Grenzen. Beim Bau einer Straße versuchte man Niederungen zu meiden. Einerseits waren diese sumpfig, andererseits konnte man leicht von einem Hügel aus angegriffen werden. Auch die Hügelkuppe war ungeeignet zum Straßenbau, da man ein marschierendes Heer leichter hätte erkennen können. Die Lösung lag in der Mitte. Von der Breite her orientierten sich die Erbauer an den Sechserkolonnen der Truppen (Marschaufstellung) oder der Breite von zwei Wagen. Bevor man überhaupt an den Bau ging, wurde entlang der Trassenführung je 60 Meter links und rechts eventuell vorhandenes Buschwerk oder Wald gerodet. Damit wollte man künftige Überfälle aus dem Hinterhalt vermeiden.Aufbau und Stärke der Straße orientierten sich an den Bodengegebenheiten. Vielerorts waren nicht alle Materialien zur Stelle und man improvisierte.
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Wichtig war eine gleichbleibende Wölbung der Straße zur Mitte hin, damit das Regenwasser abfließen konnte. Am Straßenrand wurden zusätzlich Gehwege angebracht. Die echte Begrenzung bildeten die "Drainagen". Sie leiteten das Regenwasser ab, damit es nicht zu Überschwemmungen kam. |
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Quelle: Zeichnung, F. Lenter |