Im März und April, nach dem Winterschlaf,
suchen Fledermäuse ihre Sommerquartiere
auf.
Dabei bevorzugen sie geräumige
Baumhöhlen oder Spalten hinter Rinde,
sowie große Dachstühle von Gebäuden
oder schmale Spalten hinter Verkleidungen,
in Felswänden oder Mauern.
Neben den „typischen“ Specht- und Fäulnishöhlen
sind auch Stammrisse und abplatzende
Borke ein wichtiger Quartiertyp.
So
bildet die hochbedrohte Mopsfledermaus
auch Wochenstuben hinter abblätternder
Rinde.
Da solche Quartiere naturgemäß
kurzlebig sind, muss eine ausreichende
Anzahl zur Verfügung stehen.
Die trächtigen Weibchen bilden für mehrere
Monate Wochenstuben mit, je nach Art,
zehn oder bis über 1000 Tieren.
Hier werden
die Jungen geboren (i.d.R. eins, selten
zwei) und aufgezogen. Dabei kehren sie
meist an den Ort ihrer eigenen Geburt
zurück. Geeignete Quartiere können daher
über Jahre oder Jahrzehnte hinweg genutzt
werden.
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Das nackte und blinde Neugeborene gleitet
bei der Geburt in die gespreizte Schwanzflughaut,
die Nabelschnur wirkt als „Sicherheitsleine“.
Es hält sich mit seinem Milchgebiss
an den Zitzen der Mutter fest und wird
von nun an etwa acht Wochen lang
gesäugt.
Fledermausjunge sind sehr wärmebedürftig.
Bei niedrigen Außentemperaturen
rücken die Weibchen eng zusammen
und wärmen so die Jungen.
Während der
Jagdflüge werden die Jungtiere zurückgelassen.
Auch sie harren dicht aneinander
gedrängt aus.
Die Weibchen kehren aber in
der Nacht zurück, um die Jungen zu säugen.
Im Alter von sechs bis acht Wochen sind die
Jungen flügge und folgen ihren Müttern auf
den ersten Jagdflug.
Bei großer Gefahr oder Störung können die
Mütter zusammen mit den Jungen auch
einen Quartierwechsel vornehmen.
Die
Jungen klammern sich dann an den Zitzen
hängend im Fell fest. Es kann vorkommen,
dass sich eine große Kolonie so in mehrere
kleine aufspaltet.
Männchen findet man meistens alleine
außerhalb der Wochenstuben. Über die
Lebensweise nicht geschlechtsreifer Weibchen
ist sehr wenig bekannt.
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