Adrian Ludwig Richter war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einer der bekanntesten deutschen Maler und Zeichner. Er kann der deutschen Romantik aber auch dem Biedermeier zugerechnet werden. Am 28. September 1803 wurde er als Sohn des Kupferstechers Carl August Richter in Dresden geboren. Nach Beendigung seiner Schulzeit erhielt er zunächst eine handwerksmäßige Ausbildung durch seinen Vater. Später erlernte er den Beruf des Zeichners und Kupferstechers an der Dresdner Kunstakademie. Von 1823 bis 1826 hielt er sich zu Studienzwecken für drei Jahre in Italien auf. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland arbeitete Adrian Ludwig Richter zunächst sieben Jahre lang als Zeichenlehrer in Meißen, bevor er 1836 an die Dresdner Kunstakademie berufen wurde.
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Im Jahre 1841 wurde er zum Professor ernannt, und 1854 folgte die Ehrenmitgliedschaft an der Königlich-bayerischen Akademie der bildenden Künste in München. Der Ehrendoktorhut der Universität Leipzig wurde ihm im Jahre 1855 verliehen. Im Jahre 1878, zwei Jahre nachdem Adrian Ludwig Richter in den Ruhestand gegangen war, wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Dresden ernannt. Er verstarb am 19. Juni 1884 an den Folgen einer schweren Krankheit in Dresden und wurde mit einem prunkvollen Staatsbegräbnis auf dem Neuen Katholischen Friedhof in Dresden-Friedrichstadt geehrt. Adrian Ludwig Richter zeichnete viele Buchillustrationen. Seine Zeichnungen zu Märchensammlungen, volkstümlichen Gedichten und Erzählungen nehmen in seinem grafischen Werk einen breiten Raum ein. Eine große Verbreitung fanden sein 1853 bis 1856 entstandenes „Goethe-Album“ sowie die Folgen „Kinderleben“ (1852), „Unser täglich Brot“ (1866) und „Bilder und Vignetten“ (1874).
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Der große Erfolg von Adrian Ludwig Richter zu seiner Zeit gründet in den phantasievollen, gemüthaften und spätbiedermeierlich-frommen Charakter seiner die Menschen ungemein ansprechenden Bilder. Insgesamt illustrierte Adrian Ludwig Richter mehr als 150 Bücher. Für seine künstlerischen Leistungen wurde er mit einer Goldenen Medaille auf der Pariser Weltausstellung für das Bild „Brautzug im Frühling“ (Bild 2) geehrt. Besonders seine graphischen Arbeiten sind ein liebevolles Bekenntnis zum Leben der einfachen Menschen. Darin liegt auch die bis heute ungebrochene Popularität seiner Werke begründet. |
Hier findest du Abbildungen und Texte
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Quelle: Bild 1: http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Ludwig-Richter.jpg http://de.wikipedia.org/wiki/Gemeinfreiheit Bild 2: Brautzug im Frühling http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Adrian_Ludwig_Richter_005.jpg http://en.wikipedia.org/wiki/Public_domain Bild 3: Der erste Schnee http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Adrian_Ludwig_Richter_007.jpg http://en.wikipedia.org/wiki/Public_domain Bild 4: Ruhe auf der Flucht http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Adrian_Ludwig_Richter_022.jpg http://en.wikipedia.org/wiki/Public_domain |