Natürliche Höhlen, z.B. in der Frankenalb,
Schwäbischen Alb oder den Alpen, stellen
für das Gros der Fledermäuse die wichtigsten
Winterquartiere dar.
In manchen Regionen
Bayerns, z.B in Franken, sind auch
Keller wichtige Überwinterungsquartiere.
Bis zum Oktober und November haben sich
die Fledermäuse ihren Winterspeck
angefressen.
Von diesen Reserven
zehren die Tiere während des bis
zu sechs Monate langen Winterschlafes.
Alle Lebensfunktionen der Fledermäuse
sind jetzt dank dieses physiologischen
Tricks stark herabgesetzt.
Der Körper „läuft auf Sparflamme“.
Das bedeutet: Eine tiefe
Körpertemperatur, die von ca.
38°C auf nur 5°C bis 3°C abgesenkt
ist, eine niedrige Atemfrequenz,
langsamer Herzschlag und
entsprechend verlangsamter Stoffwechsel
und deshalb sehr geringer
Energieverbrauch.
Bis zum Frühjahr
verlieren die Fledermäuse bis zu
30 % ihres Körpergewichtes.
Die Zeit des Winterschlafes verläuft
für die Fledermäuse nicht immer ruhig; vielmehr
können sie während des Winterschlafes
verschiedenen Gefahren ausgesetzt sein:
Da die Nahrungsreserven der Fledermaus
knapp bemessen sind, darf sie nicht zu viel
Energie verbrauchen, muss also an einem
kühlen Ort hängen, um nicht unnötig zu
erwachen.
|
Sie darf aber auch nicht erfrieren. Wird es
zu kalt, d.h. unter Null Grad, muss sie aufwachen
und den Platz wechseln.
Ein weiterer
wesentlicher Aspekt ist die Luftfeuchtigkeit.
Während des Winterschlafes fällt nicht
nur das Fressen aus, es gibt auch nichts zu
trinken.
Genau wie bei anderen Säugetieren
ist daher die Gefahr des Verdurstens noch
größer als die des Verhungerns.
Damit die Tiere im Winterquartier nicht zu viel
Flüssigkeit verlieren, benötigen sie eine
Umgebung mit hoher Luftfeuchtigkeit.
Nicht
zuletzt ist ein fast bewegungsunfähiges Tier
im Winterschlaf eine leichte Beute eines
Räubers.
Der Hangplatz muss also sicher vor
Feinden sein.
Ein günstiges Fledermauswinterquartier
- ist daher frostfrei (günstige Temperaturbedingungen
liegen zwischen 3°C und
9°C),
- hat eine hohe Luftfeuchtigkeit (85%-100%),
- ist zugluftfrei,
- weist viele Spalten, Ritzen und
Vorsprünge auf, die als sichere Hangplätze
und Verstecke geeignet sind.
|