Die Phantasie Sie mag rosenbekränztMit dem Lilienstengel Blütentäler betreten, Sommervögeln gebieten, und leichtnährenden Tau Mit Bienenlippen von Blüten saugen, Oder sie mag Mit fliegendem Haar Und düstrem Blick Im Winde sausen Um Felsenwand - Und tausendfärbig Wie Morgen und Abend, Immer wechselnd, Wie Mondesblicke Dem Sterblichen scheinen: Lasst uns alle Den Vater preisen, Den alten, hohen, Der solch' eine schöne, Unverwelkliche Gattin Den sterblichen Menschen Gesellen mögen! Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) |