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Der Hirsch und der Weinstock (Jean de la Fontaine)

Der Hirsch und der Weinstock

Als einst ein Hirsch, verfolgt von scharfen Hunden,

Im Laube eines hohen Weinstocks Schutz gefunden

- Man findet solchen starken Rebenwuchs im Süden -,

Vermuteten die Jäger, dass der Rüden

Spürende Schar diesmal im Irrtum sei,

Und riefen sie, zum Glück

Des Hirsches, barsch zurück.

Der nun begann, da er sich frei

Und vor den Feinden sicher wusste,

Alsbald den Lebensretter abzuweiden.

Man hört's und kehrt zurück; er musste

Am selben Ort den Tod erleiden.

„Mich trifft gerechter Lohn," rief er verendend aus,

„Wer Undank übt, wie ich, zieh seine Lehre draus!"

Für solche, welche frevelnd ihr Asyl entweihen,

Ist dies ein wahres Bild. Für sie gibt's kein Verzeihen.

Jean de la Fontaine (1621-1695)

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