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Viehweide - Biotop des Jahres 2004/2005

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Der Mensch hat die Naturlandschaft mit Beginn der Besiedlung verändert.

Viehweiden sind daher Ergebnisse einer langen Entwicklung von Lebensformen, an deren Ende ein entsprechender Lebensraum – eine Kulturlandschaft - entstanden ist.

Viehweiden sind für Fauna und Flora zu wichtigen Lebensräumen geworden, unzählige Tier- und Pflanzenarten leben auf diesen Flächen. Über 1.300 Insektenarten, annähernd 60 Schmetterlingsarten und über 50 Brutvogelarten machen die Bedeutung dieses Lebensraumes für die Tierwelt deutlich.

Nicht anders sieht es für die Pflanzenbestände aus, die häufig die Lebensgrundlage der Tiere bilden. Die Auswahl der Arten erfolgte durch Tritt und Fraß.

Bestand hatten auf Dauer nur die Pflanzen, die sich anpassten oder vom Vieh nicht gefressen wurden. So entstanden artenreiche Extensivweiden.

Mit der Wahl der Viehweide zum Biotop des Jahres 2004/2005 durch das Naturschutzzentrum Hessen soll auf die Gefährdung dieses Lebensraumes und seiner einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt durch zu intensive oder fehlende Nutzung aufmerksam gemacht werden.

Gefährdung des Lebensraum 

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Die Steigerungen (Intensivierungen) in der Landwirtschaft - verbunden mit ganzjähriger Stallhaltung - führte dazu, dass sich auch die Weidewirtschaft veränderte.

Während viele Grünlandflächen immer intensiver bewirtschaftet wurden (Düngung, Herbizideinsatz, frühe erste Mahd, Erhöhung der Schnitthäufigkeit), wurden andere stillgelegt, verbrachten, verbuschten und wurden schließlich zu Wald.

Ein hoher Prozentsatz aller bei uns heute gefährdeten Tier- und Pflanzenarten leben auf solchen Flächen.

Dies bezieht sich nicht nur auf Sonderbiotope wie Halbtrockenrasen, Wacholderheiden oder Borstgrasrasen.

Auch die ehemals überall vorherrschenden, durch Mahd (und Nachweide) oder Beweidung entstehenden Frischwiesen gehören aufgrund bedenklicher Bestandsrückgänge inzwischen zu den bedrohten Lebensräumen. Auch die darauf lebenden zahlreichen Arten sind bedroht.

 

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Ein Verschwinden dieser Landnutzungsform zieht auch den Verlust dieser Arten nach sich, womit in Mitteleuropa ganze Pflanzengesellschaften gefährdet sind.

Erhaltungsmöglichkeiten sind durch die Beweidung durch Schafe und Ziegen und/oder Mutterkuhhaltung möglich.

Auch die Ergebnisse eines Erprobungsprojektes mit Galloway-Rindern auf Flächen der Deutschen Wildtier Stiftung in Fintel (Niedersachsen) zeigen dies.

Ehemals artenarme Grünlandflächen konnten nach diesem mehrjährigen Projekt als artenreich eingestuft werden.

Im Mittel erhöhte sich die Zahl der Pflanzenarten auf diesen Flächen um vier Arten.

 

Quelle:
Mit freundlicher Unterstützung und Genehmigung von:
http://www.deutschewildtierstiftung.de
Deutsche Wildtier Stiftung
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Billbrookdeich 210
22113 Hamburg

Fotos: Medienwerkstatt Mühlacker

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