Die Aspisviper ist überwiegend am Tag und nur selten in der Nacht aktiv. Oft beginnt sie den Tag früh morgens mit einem ersten intensiven Sonnenbad. Sie meidet Wind und starke Sonnenbestrahlung. Bei Störungen jeder Art flieht sie schnell. Wenn sie jedoch überrascht oder in die Enge getrieben wird, attackiert sie den Störenfried mit Bissen. Dabei kommt es immer zuerst zu einem Warnverhalten. Die Aspisviper rollt sich zuerst zusammen. Dann hebt sie den Vorderkörper an und zischt hörbar. Als Tagesverstecke nutzt die Aspisviper vor allem Kleintierbauten, Wurzelhöhlen oder Verstecke unter Steinen und in Gebüschen.
Als Nahrung dienen der Aspisviper hauptsächlich Kleinsäuger. Es werden aber auch Eidechsen und Vögel erbeutet. Die Aspisviper ist ein Lauerjäger. Beutetiere, die sich in Reichweite befinden, werden zuerst gebissen und danach verfolgt. Wenn die Beute gestorben ist, wird sie mit dem Kopf voran verschlungen.
Die Aspisviper hält während der Wintermonate - in Mitteleuropa von Mitte Oktober bis Mitte März - eine Winterstarre. Sie findet meist in unterirdischen Verstecken in acht bis zehn Zentimeter Tiefe statt. In diesen Verstecken beträgt die Durchschnittstemperatur etwa 8 °C. Aspisvipern überwintern meistens einzeln.
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