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Ginkgo biloba – „Das älteste lebende Fossil in der Pflanzenwelt“

Abb Der Ginkgo (Ginkgo biloba), eigentlich Ginkyo, ist der einzige noch existierende Vertreter aus der Klasse der Gingoate, einer Abteilung der Samenpflanzen.

Die Einordnung dieses Baumes war für die Botaniker schwierig, weil der Ginkgo weder zu den Nadelbäumen noch zu den Laubbäumen zählt. Er ist aber wie die Nadelbäume ein Nacktsamer.

So wurde für ihn eine eigene Abteilung geschaffen, die Ginkgopflanzen (Ginkgoate), die aber heute nur noch eine einzige Art umfasst, nämlich den Ginkgo biloba.

Die Ginkgopflanzen existierten schon vor 290 Millionen Jahren. Die größte Artenzahl wuchs von der Trias bis zur Kreidezeit. Ab dem Jura gab es die Gattung Ginkgo. Vom Jura bis zur Kreide hatten diese Pflanzen eine weltweite Verbreitung.

Daher kann man Fossilien von Ginkgo-Arten auch in Mitteleuropa finden. Da heute alle anderen der ursprünglich insgesamt 17 Gattungen schon lange ausgestorben sind, gilt der Ginkgo biloba als das älteste „lebende Fossil“ in der Pflanzenwelt.


Abb Die ursprüngliche Heimat des Ginkgo liegt in Japan und China. In China gilt er als heiliger Baum in den Tempelgärten.

In den gemäßigten Ländern wächst er, nachdem er sich in den Jahrmillionen ausschließlich in Südostasien anzutreffen war, erst wieder seit dem 18. Jahrhundert.

Nachdem der Ginkgo-Baum sich in den Jahrmillionen nach Südost-Asien zurückgezogen hatte, beschrieb der Botaniker und Mediziner Engelbert Kaempfer erstmals den Ginkgo.

Er wurde in Japan während einer Expedition auf diesen Baum aufmerksam, weil die Japaner die Ginkgo-Nüsse als Spezialität verzehrten.

Um das Jahr 1730 wurden dann im botanischen Garten von Utrecht (Niederlande) die ersten Versuche unternommen, den Ginkgo-Baum auch in Europa wieder heimisch zu machen.

Hier steht noch heute der älteste Ginkgo in Europa, und er gilt als der älteste seiner Art außerhalb von Asien.


 

Abb Der älteste Ginkgo-Baum in Deutschland wurde um das Jahr 1750 gepflanzt und steht im Frankfurter Stadtteil Rödelheim.

Auch im Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel befinden sich alte Ginkgos, die um das Jahr 1780 gepflanzt wurden. In Jena steht der berühmte Ginkgo, den Johann Wolfgang Goethe pflanzen ließ.

Inzwischen gehört der Ginkgobaum in den gemäßigten Ländern in Parks, Gärten und auch an den Straßen mit zu den am meisten angepflanzten Bäumen.

Seine Beliebtheit erklärt sich auch damit, dass er sehr widerstandsfähig gegenüber Schädlingen, Bakterien, Viren und sogar Autoabgasen ist.


Abb Der sommergrüne Ginkgo ist zweihäusig und kann eine Höhe von mehr als 30 Metern erreichen. Seine Blütezeit ist im März.

Während die männlichen Blüten eine Größe von 2,5 – 3,7 cm erreichen, sind die weiblichen Blüten sehr klein und unscheinbar.

Da die Früchte, die an den weiblichen Ginkgos heranreifen einen sehr unangenehmen Duft (Buttersäure) ausströmen, werden in Gärten und an Straßen vorwiegend männliche Ginkgos angebaut.

Die blattförmigen Nadeln des Ginkgobaumes sind fächerförmig und in der Mitte gelappt, zunächst sind sie grün und färben sich im Herbst gelb.

 

Quelle:
Foto 1 und 2: www.pixelquelle.de

Foto 3 und 4: Medienwerkstatt Mühlacker

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