Ein beliebter Brauch um Mitternacht am Silvestertag – dem Ausklang des alten Jahres - ist der Wunsch der Menschen, in die Zukunft zu blicken, um zu erfahren, was das neue Jahr wohl an schicksalhaften Ereignissen, Höhepunkten und Erfahrungen mit sich bringt. Der Ursprung für die Entstehung solcher Bräuche ist sicherlich sowohl im Aberglauben als auch im Glauben an die Zauberkraft begründet. Das Bleigießen am Silvestertag ist wohl der bekannteste Orakelbrauch. Das hierbei verwendete Schwermetall Blei kann als ein Symbol für all die Gedanken und Ereignisse gesehen werden, die der Mensch nicht mit ins neue Jahr nehmen möchte.
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Denn jeder möchte gern unbelastet und mit neuen Wünschen und Vorsätzen ein neues Jahr beginnen. Beim Bleigießen wird ein Stück Blei auf einem Löffel über einer brennenden Kerze zum Schmelzen gebracht. Aufgrund der recht niedrigen Schmelztemperatur von Blei geht dieser Vorgang recht schnell vonstatten. Anschließend wird das geschmolzene Blei in ein Gefäß mit kaltem Wasser gegossen, wo es sich sehr schnell wieder verhärtet. Die entstehenden Figuren werden als ein Orakel angesehen, aus dem sich bevorstehende Ereignisse im neuen Jahr ablesen lassen. Vielfach werden sie so entstandenen Bleifiguren auch in das Kerzenlicht gehalten. Die Form des dabei entstehenden Schattens trägt als Hilfe für die Deutung der Figur und des Orakels bei.
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Aufgrund ihres Giftgehalts sollten die gegossenen Figuren nicht in den Hausmüll, sondern zum Sondermüll gebracht werden.
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Quelle: Fotos: www.pixelquelle.de |