Die Adventszeit lässt sich in ihren Anfängen bis ins 5. Jahrhundert und ins Gebiet um Ravenna in Italien zurück verfolgen. Damals wurde der Sonntag vor dem Fest der Geburt Christi der Vorbereitung hierauf gewidmet. In Rom gab es eine Adventsliturgie erstmals im 6. Jahrhundert. Gregor, der Große, setzte dann erstmals die Zahl der vier Adventssonntage fest. Diese Praxis hat sich aber nicht überall verbreitet, in Mailand feiert man heute noch eine Adventszeit von sechs Wochen. Im 13. Jahrhundert war es vor allem der Franziskanerorden, der die römische Praxis verbreitete. Papst Pius V. schrieb dann die römische Adventsliturgie endgültig für die gesamte Kirche - ausgenommen Mailand - fest. Von Anfang an hatte die Adventszeit den Charakter einer Buß- und Fastenzeit als Vorbereitung auf das Christfest. Traditionell durfte in der Adventszeit nicht getanzt und nicht geheiratet werden. Als Beginn des Kirchenjahres wird der 1. Sonntag im Advent seit Mitte des 8. Jahrhunderts gefeiert. Der 1. Adventssonntag – „1. Advent" ist zwar volkstümlich und verbreitet, aber eigentlich falsch - ist der 1. Sonntag nach dem 26. November oder auch der 4. Sonntag vor dem 25. Dezember, dem Weihnachtsfest. Die vier Adventssonntage haben jeweils ihr Thema: · Der 1. Adventssonntag thematisiert die erwartete Wiederkunft Christi am "Letzten Tag".· Am 2. und 3. Adventssonntag steht Johannes, der Täufer, im Mittelpunkt. · Der 4. Adventssonntag ist in der katholischen Kirche Maria, der Mutter Gottes, gewidmet, in den protestantischen Kirchen thematisiert er allgemeiner die nahende Freude der Geburt Christi. Die Tradition des Adventskranzes ist noch jung, sie geht zurück auf Johann Hinrich Wichern. Im Dezember 1838 entzündete er zum ersten Mal im „Rauhen Haus" jeden Tag im Advent eine Kerze, später steckte er die Kerzen dann auf einen Holzkranz. Das Kerzenlicht symbolisiert Christus als das „Licht der Welt" (Johannesevangelium 8, 12). An Weihnachten erhellte dieser Lichterkranz dann feierlich den Saal. Dann wurden die Wände des Saals mit grünen Zweiglein geschmückt. 1860 wurde erstmals der Holzreifen mit Tannenreisig umwickelt, damit war der Adventskranz wie man ihn heute kennt geboren! Dieser Brauch wurde rasch von evangelischen Familien übernommen. 1925 erst hing erstmals solch ein Adventskranz auch in einer katholischen Kirche: in Köln, 1930 auch in München. Inzwischen ist der Brauch weltweit verbreitet. In der katholischen Kirche werden die häuslichen Adventskränze auch in der Kirche geweiht. Der erste gedruckte Adventskalender erschien 1902 in der Evangelischen Buchhandlung in Hamburg in Form einer Weihnachtsuhr. Im Jahre 1904 wurde dem „Neuen Tagblatt Stuttgart" ein Adventskalender als Präsent beigelegt. 1908 verließ der erste, wenn auch noch fensterlose, spezielle Adventskalender die Druckpresse: Gerhard Lang, Pfarrersohn aus Maulbronn in Württemberg, druckte als „Münchener Weihnachts-Kalender" farbige Zeichnungen, die ausgeschnitten und auf einen zweiten, mit Zahlen von 1 bis 24 versehenen Pappkarton geklebt werden konnten. Um das Jahr 1920 erschienen die ersten Adventskalender mit Türchen zum Öffnen auf dem Markt, wohl im Jahr 1958 gab es den ersten mit Schokolade gefüllten Adventskalender. |
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