Der Tag der Meerforelle

Ich erinnere mich noch gerne an dem Tag, als wir vor unserer Fischerhütte die Meerforelle haben springen sehen.

Es war ein wundervoller Morgen, die Sonne schien und das Wasser des westlichen Nordmeeres war uns wohlgesonnen, mit anderen Worten, es war spiegelglatt.

Wir waren nun zwei Tage am Ort und hatten uns den Fjord mittels Seekarte und Echolot angeschaut.

Heute nun, sollte sich zeigen, ob wir mit unseren Berechnungen recht haben sollten oder nicht. Wie schon gesagt, wir fischten an der Westküste Norwegens, doch meistens kommt es anders als man denkt, wie auch in diesem Fall.

Bei einem solchen Prachtwetter hielt uns nichts mehr im Fjord und wir stachen in See, fischten auf dem offenen Atlantik.

Es war gegen acht Uhr als das Echolot nicht mehr aufhören wollte zu piepsen und der Bildschirm so viele Punkte und Bögen zeigte, dass kaum noch ein Hintergrund zu sehen war.

Die Wassertiefe lag zwischen 180 und 300 Metern, der Fisch stand auf ca. 90 - 150 Metern, also im Mittelwasser.

Was darauf schließen ließ, dass wir es hier mit Seelachsen zu tun bekommen würden.



Nun, was soll ich sagen, es war gnadenlos. Nach 10 Minuten waren die ersten Fische im Boot. Nach 1 Stunde fingen die Arme an zu schmerzen, doch wir hielten uns tapfer.

Nach geschlagenen 3 Stunden voller spannender Kämpfe musste wir aufhören, weil all unsere Fischkisten gefüllt und wir schon bis zu den Knöcheln in Fisch standen.

Wer so etwas schon einmal erlebt hat, kann wohl nachfühlen, wie gut gelaunt wir den Rückweg antraten, der durch das hohe Gewicht der Fische wesentlich länger dauerte.

Übrig blieben an diesem Tag 80 kg reines Filet. Und wenn man der Faustregel glauben darf und das Gewicht des Filet 1/3 des Fischgewichtes ausmacht, kann man leicht errechnen, wie viel Fisch wir an diesem Tag als die Meerforelle sprang, gefangen haben.