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Zerstörung der Sperrmauer im Zweiten Weltkrieg

Abb

Die Sperrmauer wurde durch einen Bombenangriff der Engländer in der Nacht vom 16. auf den 17. Mai 1943 um kurz vor 2 Uhr durch eine spezielle Bombe zerstört, die von einem Flugzeug (siehe Foto) abgeworfen wurde. Erst der dritte Anflug brachte die Zerstörung.

Um die Abwehranlagen am Stausee bzw. an der Staumauer zu umgehen, wurden speziell für diesen Zweck konstruierte Roll- oder Rotationsbomben eingesetzt, die durch die ihnen verliehene Eigendrehung auf dem Wasser über die Abwehrnetze in Richtung Staumauer sprangen, im Wasser an der Staumauer herunterrollten, detonierten und sie einrissen. Durch die Bombendetonation entstand in der Sperrmauer ein halbkreisartiges Loch von ungefähr 70 Metern Breite und 22 Metern Tiefe. Aus diesem strömten schlagartig und durchschnittlich 8.000 m³ Wasser pro Sekunde aus, insgesamt ergab dies 160 Mio. m³. Dadurch entstand eine laut tosende Flutwelle, die zwischen 6 und 8 Meter hoch war. Sie ergoss sich über das untere Edertal und über das Fuldatal (damit unter anderem nach Kassel) zum Weserstein und schließlich ins Wesertal. Die Flutwelle, die von den verzweifelten Anwohnern als eine weiß schäumende und laut grollende Gischt beschrieben wurde, führte auch dazu, dass Hunderte Häuser, Fabriken, Verbindungswege, Eisenbahnlinien, Straßen, Brücken, Büsche, Bäume, Waldgebiete usw. zerstört bzw. weggespült wurden. Dadurch trieb alles, was nicht niet- und nagelfest war, flussabwärts: Darunter waren entsetzlicher Weise auch um Hilfe schreiende und um ihr Leben kämpfende Menschen sowie heulende oder brüllende Tiere, die sich nicht mehr rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten.

Durch diese Flut verwandelten sich nicht nur die teils weit ausgedehnten Täler um die Mündungen der Schwalm in die Eder in einen teils mehrere Kilometer breiten See, sondern auch die rund 35 km von der Staumauer entfernte Kasseler Senke, so dass dort zum Beispiel Ortsteile - wie Bettenhausen und die Karlsaue mit der Orangerie - im Wasser versanken.

Die zerstörte Staumauer wurde noch im gleichen Jahr durch Zwangsarbeiter der Organisation Todt wieder aufgebaut. Hilfskräfte der Hitlerjugend und die des Reichsarbeitsdienstes bauten die zerstörten Häuser und anderen wichtige Bauten wieder auf. Damit hatte man selbstverständlich monatelang zu tun.


 



 

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