Der Alaotra-Halbmaki ist die einzige Affenart, die eine große Zeit ihres Lebens über Wasser auf Schilf- und Papyrusstauden verbringt. Das Verbreitungsgebiet ist winzig. Es beschränkt sich auf einen 180 Quadratkilometer großen, sumpfigen Bereich des Alaotra-Sees. Zur Fortbewegung klettert der Alaotra-Halbmaki am Stamm einer Wasserpflanze hoch bis dieser kippt, läuft dem quer liegenden Stamm entlang und besteigt so die nächste Pflanze. Der Halbmaki kann aber auch von Stamm zu Stamm springen oder schwimmend eine offene Wasserfläche durchqueren. Die „Bandros“, wie sie in Madagaskar genannt werden, leben meist in Familiengruppen, bestehend aus ein oder zwei Elternpaaren und ihren Jungen. Der Alaotra-Halbmaki muss wegen seiner Vorliebe für nährstoffarme Nahrung mehr oder weniger ständig essen und ist daher tag- und nachtaktiv. Die Bandros sind in Madagaskar infolge Zerstörung des Lebensraumes und Jagd vom Aussterben bedroht. |
Bedrohung
Die größte Gefahr für den Alaotra-Halbmaki ist der Mensch. Der Alaotra-See ist das wichtigste Reisanbaugebiet Madagaskars, und so werden große Schilf- und Papyrusflächen abgebrannt, um Platz für Reisfelder zu schaffen. Die Lemuren verbrennen in den Feuern. Zudem werden sie von den Menschen intensiv bejagt und gegessen. Gewässerverschmutzung durch angeschwemmte Erde lässt die Schilfpflanzen ersticken. Dammbauten für den Reisanbau verändern den Wasserspiegel des Sees, was auch zum Absterben der Wasserpflanzen führt. Der Bestand der frei lebenden Alaotra-Halbmakis wird auf etwa 2800 Tiere geschätzt.Vor zehn Jahren waren es noch rund 7500. Der Zoo Jersey leitet das Zuchtprogramm der Zoologischen Gärten.
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Steckbrief
Verwandtschaft: Halbaffen, Lemuren
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Quelle: Mit freundlicher Genehmigung von: Zoo Zürich, www.zoo.ch |